System-Management

Open-Source-Tools im Vergleich

16.06.2010
Von Dr. Frank  Siebert und Jens Nitschke

Univention Corporate Server

Foto: Univention Corporate Server

2002 hat Univention begonnen, verschiedene Open-Source-Tools in einem Paket zusammenzufassen. Alle Komponenten des Univention Corporate Server (UCS) lassen sich quasi "out of the box" installieren, per Web-Browser konfigurieren und sofort einsetzen. Unter anderem enthält die Sammlung einen eigenen LDAP- und Samba-Server. Mit dem UCS kann der Anwender sowohl Windows- als auch Linux-Pakete verteilen und Server-, Client- und Druckerobjekte verwalten. Das System zielt mit seinem großen Funktionsumfang und einer hohen Performance vor allem auf die Unterstützung komplexer IT-Systeme. Entsprechend wird UCS vornehmlich in mittleren und großen Unternehmen sowie Behörden eingesetzt. Außerdem lohnt sich das Tool dort, wo ein SMS sozusagen auf der grünen Wiese eingerichtet werden kann.

Seit 2004 ist UCS verfügbar und seitdem zu einem verlässlichen Werkzeug gereift. Dies zeigt sich in einem runden Gesamtbild, in dem alle Systemkomponenten funktional gut aufeinander abgestimmt sind, und einer umfassenden und gut strukturierten Dokumentation. So wundert es nicht, dass sich auf der Website eine beeindruckende Referenzenliste findet. Inzwischen kann sich Univention auf ein Netz aus IT-Unternehmen und Systemhäusern stützen, die Support für UCS anbieten. Der Anwender ist also nicht auf einen einzigen Anbieter von Unterstützungsleistungen angewiesen ist.

Über eine Plug-in-Schnittstelle lässt sich der Funktionsumfang des UCS ausbauen. Beispielsweise können Skripte hinterlegt werden, die beim Anlegen oder Ändern von Objekten im UCS weitere Aktionen anstoßen. Wird etwa ein Benutzerarbeitsplatz eingerichtet, lässt sich automatisch das firmeninterne Telefonverzeichnis aktualisieren. Auch die Oberfläche kann über Plug-ins erweitert werden, um zusätzliche Funktionen zu verwalten.

Trotzdem ließe sich auch im UCS das eine oder andere verbessern. Das gilt etwa für die nicht ganz durchgängige Administrationsoberfläche: Der UCS selbst wird beispielsweise mit Hilfe der "Univention Management Console" verwaltet, wogegen zur Administration von LDAP-Objekten der "Directory Manager" zum Einsatz kommt. Ein kleiner Wermutstropfen sind auch die Lizenzbestimmungen, die den Einsatz der fertigen Installationspakete nur für den nicht kommerziellen Einsatz erlauben. Wer den UCS im Unternehmen einführen, aber keinen direkten Support von Univention möchte, kann bei Bedarf die notwendigen Pakete aus dem Quellcode selber kompilieren.