System-Management

Open-Source-Tools im Vergleich

16.06.2010
Von Dr. Frank  Siebert und Jens Nitschke
Für das System-Management gibt es vollwertige Open-Source-Software wie der Univention Corporate Server, GOsa² und m23.
Quelle: Ploedfisch/Fotolia
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Jede vernetzte IT-Struktur benötigt eine kontinuierliche Pflege. Diese mag im privaten Bereich ohne unterstützende Werkzeuge auskommen. Professionell kann es sich heute aber kein Unternehmen leisten, auf Programme zur Nutzerverwaltung, Inventarisierung, Fernwartung, Überwachung des Netzverkehrs oder Verteilung von Software zu verzichten. Diese Aufgaben des System-Managements sind je nach Unternehmensgröße und -struktur sowie der Heterogenität der verwendeten Komponenten unterschiedlich zu gewichten. Für ein kleines Architekturbüro ist die Nutzerverwaltung wichtig. Auf die Fernwartung und Softwareverteilung kann es bedenkenlos verzichten, denn bei Bedarf hilft ein versierter Kollege. Ein großes Unternehmen mit mehreren hundert Mitarbeitern, verteilt auf mehrere, möglicherweise internationale Standorte, wird jedoch ohne ein umfassendes System-Management mit der Möglichkeit zur Fernwartung und Softwareverteilung nicht mehr auskommen.

Für die Verwaltung von IT-Installationen gibt es inzwischen viele Programme. Das Angebot reicht von kleinen Backup-Anwendungen über Monitoring-Tools (etwa "Big Brother" von Quest Software) bis hin zu großen System-Management-Suites (SMS) wie "Tivoli" von IBM oder "Unicenter" von CA. Je umfassender die Lösung, desto größer ist die Abhängigkeit von ihrem Hersteller, was vor allem Unternehmen, die ihre zentralen IT-Komponenten als Lebensader und Nervensystem ihres Geschäftmodells erachten, zunehmend kritisch betrachten. Sie interessieren sich deshalb zunehmend für Open-Source-Alternativen. Für praktisch jeden Einsatzzweck stehen Anwendern heute freie Lösungen zur Verfügung.

Tools mit breitem Funktionsspektrum

Die folgende Gegenüberstellung lässt Lösungen außer Acht, die ausschließlich Spezialbereiche abdecken (darunter das populäre "Nagios" für das Netz-Monitoring). Sie konzentriert sich stattdessen auf Open-Source-Software (OSS) mit breiterem Funktionsumfang. Alle besprochenen Lösungen haben sich bereits in Kundenprojekten jeweils mit unterschiedlichen Schwerpunkten bewährt. Das sind im Einzelnen die Produkte "Univention Corporate Server" (UCS) von Univention, "GOsa²" von Gonicus sowie das Open-Source-Projekt "m23" unter der Leitung von Hauke Goos-Habermann. Für alle Werkzeuge lässt sich wie üblich bei Open-Source-Anwendungen der Support nicht nur vom Anbieter beziehungsweise Hauptunterstützer beziehen. Die Kunden haben die Wahl zwischen verschiedenen Betreuungsanbietern.