Open-Source spart beim Netz-Management

11.04.2002
Von Martin Seiler

Im Prinzip lassen sich alle Geräte, denen eine IP-Adresse zugeordnet werden kann, mit Open NMS überwachen, spezielle Agentensoftware ist dafür nicht notwendig. Wichtig ist allerdings, dass die Komponenten das Simple Network Management Protocol (SNMP) unterstützen. Damit lassen sich beispielsweise Werte wie CPU-Auslastung oder der verfügbare Speicher, aber auch die über einen bestimmten Port übertragene Datenmenge oder bei einer Verbindung auftretende Fehler anzeigen. Administratoren können verschiedene Klassen von Geräten oder Services definieren, deren Status je nach ihrer Wichtigkeit für das Funktionieren der Geschäftsprozesse häufiger oder eher selten abgefragt wird.

Poller entdecken die Fehler

Fehler entdeckt Open NMS, indem es die im Netz verfügbaren Dienste über so genannte Poller abfragt. Standardmäßig verfügt das System über mehr als 20 verschiedene Poller für Services wie beispielsweise E-Mail- (POP 3, Imap oder SMTP), Datenbank- (Oracle, Sybase, Informix, SQL Server, My SQL und Postgres) oder Netzdienste (ICMP, SNMP, DNS, DHCP, FTP, SSH und LDAP). Zusätzlich können Anwender eigene Poller erstellen.

Fällt einer der Dienste aus oder überschreiten die von den Netzkomponenten ermittelten Werte bestimmte Grenzen, löst Open NMS wie andere Netz-Management-Systeme auch einen Alarm aus. Via E-Mail oder Pager können Administratoren zudem benachrichtigt werden, wenn bestimmte, vom Administrator festgelegte Ereignisse eintreten.

Mehr als nur Standardreports

Bei allen Netz-Management-Systemen ist es vor allem im Hinblick auf die Kapazitätsplanung wichtig, Entwicklungen innerhalb der Infrastruktur dokumentieren zu können. Open NMS bietet zur Auswertung der angesammelten Daten die Möglichkeit, auf Standardreports zurückzugreifen, die etwa die Leistung des Netzes oder die Verfügbarkeit einzelner Komponenten oder Services belegen. Darüber hinaus können Administratoren aber auch eigene Berichte definieren. Performance-Charts lassen sich zudem automatisch von dem Programm erzeugen und als PDF-Datei via E-Mail direkt an bestimmte Personen verschicken.