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Open-Source-Produkte werden bewertet

02.08.2005

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit "Business Readiness Ratings" (BRR) ist ein Community-Projekt entstanden, das Open-Source-Produkte nach ihrer praktischen Verwendbarkeit beurteilen soll. Heimat des Projekts ist das Center for Open Source Investigation (Cosi) der Carnegie Mellon University West. Erste Sponsoren sind O'Reilly Codezoo, Spikesource Inc. und Intel Corp.

Auf der Website des BRR-Projekts finden sich ein Whitepaper, das die Ziele und Bewertungmethoden darlegt, und einige exemplarische Benotungen. Die Initiatoren haben zwölf Wertungkategorien vorgeschlagen. Dazu zählen Funktionalität, Anwendbarkeit, Qualität, Sicherheit, Performance, Skalierbarkeit, Architektur, Support, Dokumentation, Verbreitung, Community und Professionalität. Für jede dieser Kategorien werden Punkte vergeben. Dabei reicht die Skala von einem Punkt für "unakzeptabel" bis fünf Punkte für "hervorragend". Die Punkte sollen Anwender und Entwickler vergeben. Je mehr Benotungen eingehen, desto aussagekräftiger wird die Bewertung eines Produkts.

Die Initiatoren laden für die nächsten drei Monate alle Interessierten ein, sich zu den Wertungskategorien, zu ihrer Gewichtung und zur Notenskala zu äußern. Offen ist beispielsweise die Frage, wie die Bewertung eines Produkts seine Eignung für verschiedene Anforderungen, beispielsweise bei einer Forschungseinrichtung, einem Industrieunternehmen oder einer Verwaltung, zum Ausdruck bringt.

Das hochgesteckte Ziel besteht darin, Anwendern eine Orientierung über die Reife von möglichst vielen der heute schon über 100 000 Open-Source-Produkte zu geben. Dies könnte die Auswahl unter den nicht selten ähnlichen Programmen erleichtern und soll letztlich die Verbreitung von Open-Source-Entwicklungen vorantreiben. (ls)