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Open-Source-Gurus gründen Rollenspielfirma

10.10.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Der bekannte Linux-Evangelist und "Slashdot"-Redakteur Chris DiBona verlässt seinen Arbeitgeber VA Linux (betreibt die "Slashdot"-Site) und gründet mit zwei Freunden eine neue Spielefirma. Damagestudios besteht neben DiBona bislang noch aus Anthony Guntharp (Mitbegründer von Sourceforge.net) und Steve Westmoreland (ebenfalls Ex-VA-Linuxer).

Erklärtes Ziel der Neugründung ist es, eine neue Generation so genannter Massive Multiplayer Online Role-Playing Games (MMPORGs) zu schaffen. Heutige Produkte à la "Everquest" stoßen laut DiBona schon bei 100.000 gleichzeitigen Spielern deutlich an ihre Grenzen. Er träumt aber von virtuellen Welten, in denen Millionen von Menschen zeitgleich interagieren.

Erstes Projekt von Damage Studios ist einem Bericht von "Wired News" zufolge "Rekonstruktion", das Ende 2004 fertig werden soll. Darin geht es darum, eine parallele Erde wieder aufzubauen, die durch einen Asteroideneinschlag verwüstet wurde. Technisch sollen dabei XML-Schnittstellen und benutzerdefinierte Objekte zum Einsatz kommen. "Wir werden ein paar klasse Animatoren anheuern, aber die wirkliche Coolness bei diesen Spielen ist ein hervorragendes Backend", so DiBona.

VA Linux habe er einvernehmlich verlassen, erklärte der neue Damage-President, und Beiträge zu Slashdot würde er gern auch weiterhin liefern. "Ich liebe VA", so DiBona. "Das ist irgendwie wie die Mafia - man kann sie nicht verlassen." (tc)