Web

Kleine Helfer

Open-Source-Frameworks für moderne Web-Anwendungen

28.06.2011
Von 
Diego Wyllie hat Wirtschaftsinformatik an der TU München studiert und verbringt als Softwareentwickler und Fachautor viel Zeit mit Schreiben – entweder Programmcode für Web- und Mobile-Anwendungen oder Fachartikel rund um Softwarethemen.

Titanium Mobile: Native Anwendungen für iPhone und Android

Titanium Mobile
Titanium Mobile
Foto: Diego Wyllie

Als Alternative zu Phonegap können Entwickler auf Titanium Mobile von Appcelerator zurückgreifen. Hier werden die nativen APIs der mobilen Betriebssysteme iOS und Android in einer einheitlichen Abstraktionsschicht gekapselt. Programmiert wird hauptsächlich mit JavaScript, Html und CSS - der Einsatz von PHP, Ruby und Python ist optional auch möglich. Der große Vorteil von Titanium besteht darin, dass Entwickler ihre Applikation nur einmal schreiben müssen. Das Framework interpretiert den Quellcode auf der jeweiligen Plattform und delegiert die Funktionsaufrufe an Module, die sie nativ umsetzen. Die Entwicklungszeit kann dadurch deutlich reduziert werden.

Darüber hinaus stellt Titanium über 100 native UI-Elemente zur Verfügung und erlaubt selbst komplexe 2D- und 3D-Animationen. Zum Standard-Funktionsumfang gehören zudem unter anderem SQLite-Datenbanken und Zugang zum internen File-System, Html5- und CSS3-Support, Multimedia-Module für die Wiedergabe von Audio und Video, sowie vorgefertigte Soap- und RESTful-Komponenten, die für die schnelle Implementierung von Web-Services eingesetzt werden können.

Sencha Touch: Modernes HTML5-Framework für Mobile

Sencha Touch
Sencha Touch
Foto: Diego Wyllie

Wer mit Hilfe moderner Web-Technologien und -Tools seine Anwendungen auf Smartphones bringen will, der sollte einen Blick auf Sencha Touch werfen. Die Lösung basiert vollständig auf HTML5, Javascript und CSS3 und wartet mit einer einfachen Verwaltung für Touch-Ereignisse sowie einer umfassenden GUI-Bibliothek auf. Anders als Phonegap und Titanium Mobile werden Sencha-Anwendungen allerdings nicht in nativen Code übersetzt, sondern werden im Browser ausgeführt. Mit Ausnahme von Icons verzichtet die Library weitgehend auf Bilder und nutzt CSS3-Stylesheets zur graphischen Gestaltung der Benutzeroberflächen. Animationen lassen sich mit Hilfe von so genannten "CSS-Transitions" realisieren. Zudem macht das Framework von neuen HTML5-Funktionen Gebrauch, um die Entwicklung von Offline-Applikationen zu ermöglichen. Dabei können Anwendungsressourcen lokal auf dem Gerät gespeichert werden, so dass die Anwendung auch ohne Internetverbindung nutzbar bleibt.

Offiziell unterstützt werden derzeit die mobilen Betriebssysteme von Apple und Google. Die Library setzt jedoch ausschließlich auf moderne Web-Standards. Das heißt, dass Anwendungen, die auf dem Framework basieren, auf jedem mobilen Browser laufen sollten, der diese Standards unterstützt. (sh)