Open Source - die zweite Generation

08.02.2006
Von 
Wolfgang Herrmann war Editorial Manager CIO Magazin bei IDG Business Media. Zuvor war er unter anderem Deputy Editorial Director der IDG-Publikationen COMPUTERWOCHE und CIO und Chefredakteur der Schwesterpublikation TecChannel.

Kostenvorteile

Die Open-Source-Community wirbt seit jeher mit der Offenheit und Anpassbarkeit der Systeme. Trotzdem geht es in den Nutzenbetrachtungen von Unternehmen meistens um potenzielle Kostenersparnisse, beobachtet Velten. Diesen Vorzügen ständen indes Nachteile gegenüber: "Ein Restrisiko bleibt für die Anwender." Niemand könne vorhersagen, wie es beispielsweise mit Sugar CRM weitergehe, sollten Closed-Source-Hersteller ihre Patente als juristische Waffe einsetzen: "Für ein Unternehmen mit 3000 CRM-Usern ist das Risiko möglicherweise zu hoch." Eine andere Gefahr ergebe sich aus der Logik der VC-Branche. Wenn das Geschäft nicht läuft, machen die Finanziers den Laden schnell wieder dicht. Im überhitzten VC-Markt gehört das zum Alltag. Velten: "Viele Startups werden sang- und klanglos verschwinden."

Dennoch rollt der Zug weiter. Die Open Source Business Conference 2005 in San Francisco markierte bereits einen Meilenstein in der Kommerzialisierung quelloffener Software. Für die diesjährige Veranstaltung (14. bis 15. Februar) haben sich eine ganze Reihe neuer Companies angesagt. Aus einem Pool von mehr als 150 potenziellen Open-Source-Startups geben die Veranstalter rund 20 Newcomern ein Forum, darunter Bitrock, Continuent, Logicalware und Splunk. Vielleicht wird sich die Softwarebranche schon bald auch an diese Namen gewöhnen müssen.