Europäisches Parlament

Open Source als Wahlhelfer

05.03.2004

MÜNCHEN (CW) - Das Europäische Parlament hat beschlossen, für die Erfassung und Auswertung der Ergebnisse der anstehenden Europawahl ein Open-Source-basierendes IT-System zu nutzen.

Einen entsprechenden Vertrag hat das Europäische Parlament mit der IVU Traffic Technologies AG abgeschlossen. Der Auftrag sieht vor, dass das Berliner Softwarehaus das offizielle Internet-Portal für die europaweite Präsentation der Wahlergebnisse am 13. Juni entwickelt. Außerdem sollen dort alle relevanten Informationen zur Wahl für alle 25 Mitgliedsländer in 21 Sprachen verfügbar sein. Der Anbieter greift auf ein Open-Source-System zurück, das er zusammen mit dem Statistischen Bundesamt für die Bundestagswahl 2002 entwickelt hatte. Für die Europawahl muss IVU die bestehende Lösung allerdings weiterentwickeln und an das europäische Wahlverfahren anpassen.

Auch der Bundeswahlleiter greift auf das System zurück, um die Ergebnisse für Deutschland zu ermitteln und zu präsentieren. Im Saarland soll es außerdem für die gleichzeitigen Kommunalwahlen und die Landtagswahl am 5. September 2004 eingesetzt werden. Dabei ist geplant, in einem ersten Schritt rund 60 Saarbrücker Wahllokale mit dem System zu vernetzen. Es wird außerdem über Schnittstellen zu elektronischen Wahlgeräten verfügen, um die Ergebnisse aus den "virtuellen Wahlurnen" direkt ins Wahlsystem zu spielen. Das saarländische Innenministerium plant dabei in einem Pilotversuch die Anbindung von etwa 40 Wahlgeräten. (mb)