Photopatrol

Onlinedienst erschwert Bilderklau im Internet

20.05.2008
Von pte pte
Mit "Photopatrol" ist ein Onlinedienst gestartet, der das Leben von Bilderdieben im Internet künftig wesentlich schwieriger werden lässt.

Mit dem Service können sich Fotografen, Grafiker, Agenturen, Webseitenbesitzer und Markeninhaber gegen die unerlaubte Verwendung ihres Bildmaterials im Web wehren. Diese war bislang nur sehr schwer feststellbar. Als ausschlaggebend hierfür zeichnete sich nicht zuletzt schon der Umfang des Internets, der eine Urheberrechtsverletzung einerseits zwar sehr einfach zulässt, andererseits eine effektive Kontrolle und Verfolgung des Bildklaus fast unmöglich macht. Dies soll sich nun durch den Einsatz einer vom Fraunhofer-Institut für Sichere Informationstechnologie (SIT) entwickelten Wasserzeichentechnologie grundlegend ändern.

"Die Kontrolle der Rechte von Bildmaterial im Internet war bisher nur sehr schwer möglich", erklärt Michael Kip, Sprecher des Fraunhofer-Institus SIT, im Gespräch mit pressetext. Beispielsweise sei der Versuch, die Verwendung von urheberrechtlich geschütztem Bildmaterial über dessen Dateinamen zu finden, nur sehr selten erfolgreich. Für die betroffenen Rechteinhaber hätte die verbreitete Praxis des Bilderklaus in Verbindung mit den schlechten Kontrollmöglichkeiten eine zunehmend schwierige Situation geschaffen. "Die von uns entwickelte Wasserzeichenmethode ist in dieser Hinsicht eine deutliche Verbesserung", stellt Kip klar. Dabei wird eine unsichtbare, nicht ohne erhebliche Qualitätsverluste entfernbare Signatur mehrfach über das Bild hinweg als Wasserzeichen in beliebige Grafikdateien der Formate JPEG, Tiff oder Bitmap eingebettet. "Mittels einer von Photopatrol verwalteten Datenbank lässt sich dann über diese Signatur feststellen, wer der Inhaber der Urheberrechte zu einem bestimmten Bild ist", schildert Kip. Voraussetzung sei natürlich, dass der betreffende Nutzer sich vorher bei dem Onlinedienst eingetragen hat.

"In einem zweiten Schritt kann mit Hilfe von Photopatrol auch jeder schnell, einfach und kostenfrei die Inhaber von Bildrechten ermitteln", erläutert Sven Friedrichs, Geschäftsführer des Dienst-Betreibers, der Hamburger Firma CSG Copyright Services. Hierfür müsse man lediglich das Portal Copyrightinfo besuchen. "Dort werden anhand der Wasserzeichen den Bildern wieder die Daten der Rechteinhaber zugeordnet. Damit können dann auch gutwillige Interessenten direkt mit dem Rechteinhaber in Kontakt treten, um Bildrechte legal zu erwerben", betont Friedrichs. Dieser Service sei zur Zeit weltweit einzigartig. "Wir wissen, dass es sehr viel mehr Interessenten für Bilder gibt, die an einer Copyright-Recherche im Web scheitern, als unrechtmäßige Besitzer", stellt Friedrichs fest.

Für die Praxis dürfte sich laut Friedrichs vor allem die Möglichkeit als wichtig erweisen, mit Photopatrol automatisiert nach unautorisierten Bildkopien im Internet zu fahnden. Sein Unternehmen betreibt hierfür einen eigenen Webcrawler, eine Suchmaschine, die im Auftrag von Rechteinhabern das Netz regelmäßig durchsucht und ihnen die Fundorte ihrer Bilddateien meldet. Dieser Dienst ist kostenpflichtig und wichtiger Bestandteil der Finanzierung des Portals. Angeboten werden dabei zwei unterschiedliche Preismodelle: Der Professional-Account beinhaltet ein Kontingent von 400 aktiv geschützten Bildern und kostet 125 Euro im Jahr, der Agency-Account hingegen umfasst 2500 Bilder zum Preis von 500 Euro. "Photopatrol ist als Onlinedienst keinesfalls auf den deutschen Markt beschränkt. Im Augenblick steht zwar nur eine deutschsprachige Version zur Verfügung, in Zukunft werden aber noch andere Sprachen hinzukommen", so Kip abschließend. (pte)