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Große Versprechen, kleine Rendite

Online-Zwischenhändler locken mit Bonussystemen

03.12.2007
Von pte pte
In Großbritannien werden Online-Shops, die Kunden mit Treuepunkten anlocken wollen, immer beliebter. Sie agieren als Zwischenhändler für bereits etablierte Geschäfte und versprechen die finanzielle Belastung gerade jetzt in der Weihnachtszeit niedrig zu halten, indem sie einen Teil des Kaufpreises zurückerstatten.

Experten bezweifeln jedoch, dass diese Bonussysteme sich für die Kunden wirklich rentieren, berichtet die Zeitung "The Independent". "Selbst wenn man jedes Jahr 1.000 Pfund online ausgibt, verdient der durchschnittliche Konsument nicht genug, dass sich die Bonussysteme für ihn auszahlen", meint Stuart Evans, UK-Manager einer Marketingagentur, die solche Zwischenhändler betreut. Um glaubwürdiger zu werden, haben die drei größten Händler R.points, MutualPoints und GreasyPalm die Loyalty Scheme Association (LSA) gegründet.

Wie viel man sich durch Bonussysteme spart, kann sehr unterschiedlich sein. Siri Andersen, die Sprecherin von MutualPoints, meint, man könne pro 1.000 Pfund, die man für Elektrogeräte ausgibt, 100 Pfund sparen. Der Bonus ist jedoch in den meisten anderen Fällen niedriger. So bekommt man von Littlewoods einen Fünf-Pfund Scheck, wenn man eine Digitalkamera für 180 Pfund kauft. Außerdem muss man damit einverstanden sein, dass das eigene Kaufverhalten genau dokumentiert und diese Daten weiterverkauft werden dürfen. Die persönlichen Informationen, die man dem Zwischenhändler mitteilen muss, bleiben jedoch vertraulich.

Der neu gegründete LSA will unter anderem sicherstellen, dass Kundendaten geschützt und Bonuszahlungen reguliert werden. Der Verband soll den zwei Millionen Kunden der drei größten Zwischenhändler garantieren, dass sie es mit verlässlichen Internetportalen zu tun haben. Doch neben den Zwischenhändlern im LSA gibt es noch 200 weitere Bonussysteme, die sich diesem Verband nicht angeschlossen haben. (pte)