BKA-Statistik

Online-Wirtschaftskriminalität vs. fehlende Unternehmens-Compliance

14.11.2011
Von Johannes Klostermeier
Während die Wirtschaftskriminalität boomt, fehlt es in den Unternehmen an den nötigen Abwehrmaßnahmen. Hier sei die Corporate Compliance gefordert, sagen die Berater von Steria Mummert.

Wirtschaftskriminelle verlegen Straftaten zunehmend ins Internet. Das trifft viele Unternehmen auf dem falschen Fuß. Drauf verweisen die Unternehmensberater von Steria Mummert Consuluting in ihrem Managementkompass Corporate Governance. Die Zahl der Fälle, in denen Täter online vorgingen, stieg im vergangenen Jahr um 190 Prozent. Das sind die Zahlen des Bundeskriminalamts (BKA) in Wiesbaden.

Ein wichtiger Grund für diese Entwicklung sei, so Steria Mummert, die zunehmende Vernetzung von Kundenzugängen mit Unternehmensanwendungen. Die mit Internetschnittstellen und mobilen Apps verbundenen Risiken würden von der Unternehmensführung häufig unterschätzt. So verfügten beispielsweise bisher nur knapp 60 Prozent der Unternehmen über verbindliche Corporate Governance-Regeln zur Einhaltung von Gesetzen.

Aktuelle BKA-Zahlen geben Anlass zur Sorge. Die Online-Kriminalität boomt.
Aktuelle BKA-Zahlen geben Anlass zur Sorge. Die Online-Kriminalität boomt.
Foto: BKA

Die jüngsten Zahlen des Bundeskriminalamts zur Wirtschaftskriminalität unterstrichen, so die Berater, den akuten Handlungsbedarf für die Bekämpfung von Betrug und sonstigen strafbaren Handlungen in den Unternehmen. Das gelte zudem für die Kontrolle interner Prozesse und die Einhaltung staatlicher Gesetze gleichermaßen.

Derzeit verfügten aber nur 58 Prozent der Firmen über Leitlinien, die eine Berücksichtigung staatlicher Regeln sicherstellen. „Schriftlich fixierte Normen sind eine unverzichtbare Basis, die Compliance so lückenlos wie möglich umsetzen zu können“, sagt dazu Martin Stolberg, Compliance-Experte bei Steria Mummert.