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Nische statt Massenmarkt

Online-Welt "Second Life"

19.07.2011
Trotz aller anderslautenden Gerüchte: "Second Life" ist nicht tot.

Doch im Vergleich zu Online-Riesen wie Facebook nehmen sich die Zahlen für Second Life bescheiden aus. Ende 2010 tummelten sich 750.000 aktive Nutzer in der dreidimensionalen Online-Welt - Facebook kommt auf 750 Millionen. "Nische statt Massenmarkt", lautet die Devise.

Die Betreiberfirma Linden Lab ist nach eigenen Angaben seit drei Jahren profitabel, der Umsatz liegt den Angaben zufolge bei 75 Millionen Dollar. Allerdings scheinen das in San Francisco ansässige Startup und seine Investoren nicht mit den Zahlen zufrieden zu sein, Ende 2010 musste rund ein Drittel der damals 300 Mitarbeiter gehen. Offizielle Begründung: Verbesserung der Profitabilität.

Das Land der Verheißung, in dem Menschen sich unabhängig von ihrem Dasein in der echten Welt cool und sexy fühlen können, ist "Second Life" nicht. Viele Unternehmen, die sich neue Marketing-Möglichkeiten versprachen, sind lange wieder weg.

Doch die 3D-Umgebung bietet durchaus reellen Nutzen. So kann die Plattform als virtueller Konferenzraum oder Lehrsaal dienen - etliche Universitäten und auch einige Firmen experimentieren damit. Große Schlagzeilen wie 2007 macht Linden Lab mit diesen Anwendungen aber nicht. Der Hype ist vorbei. (dpa/tc)