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IPO erst 2013 überlegenswert

Online-Speicher Box meidet vorerst den Börsengang

11.10.2012
Frühestens Ende 2013 will der Betreiber des Online-Datenspeichers Box an die Börse. Die Finanzierung des Startups deutet auf einen Firmenwert von 1,2 Milliarden Dollar hin.
Foto: box

Der Mitgründer und Chef des Online-Datenspeichers Box, Aaron Levie, hat es mit einem Börsengang nicht eilig. "Das ist ein Meilenstein, den man als unabhängiges Unternehmen in der Regel hinter sich bringen muss, aber wir sind nicht in Eile", sagte Levie der "Financial Times Deutschland". "Das Problem ist, dass man sich dann dem Druck der Kurzfristigkeit beugt und dabei langfristige Ziele aus den Augen verliert. Wir werden frühestens Ende 2013 über den Börsengang nachdenken."

Box bietet Unternehmenskunden Speicherplatz für Online-Datenaustausch. Dabei setzt er auf mobile Geräte. Das Angebot läuft auf so unterschiedlichen Plattformen wie Android, Blackberry, iPhone, WebOS und Windows Phone. Von gut gelaufenen Börsengängen lässt sich Levie nicht drängen. "Das positive Echo auf Börsengänge von Unternehmenssoftware-Startups ist ermutigend, aber das ändert für uns nichts", sagte Levie.

Levie will mit rapidem Wachstum gegen Konzerne wie EMC , Google, IBM , Microsoft oder Oracle bestehen. Seit der Gründung im Jahr 2005 soll sich der Umsatz von Box jährlich verdoppelt haben. Der Dienst wird von 14 Millionen Nutzern und 140.000 Unternehmen wie Volkswagen, Procter & Gamble und BAA eingesetzt.

Um das Wachstum zu finanzieren, hat Box im Juli eine weitere Finanzierungsrunde über 125 Millionen Dollar abgeschlossen. Die Box-Bewertung soll dabei über 1,2 Milliarden Dollar gelegen haben. Levie hat bislang insgesamt 250 Millionen Dollar von Risikokapitalgebern, etwa auch vom deutschen Softwarekonzern SAP, eingesammelt.

Da Mitarbeiter von Desktop-Rechnern und mobilen Geräten auf Dokumente zugreifen, hat Box ein webbasiertes System entwickelt, das mit unzähligen Gerätetypen und Betriebssystemen zurechtkommen soll. IT-Manager können mit der Box-Plattform alle Dokumente sowie die Zugriffsrechte und sogar die Sicherheit managen. Um Kosten zu sparen und den Datenzugriff von überall zu vereinfachen, setzen Unternehmen weltweit zunehmend solche Cloud-Lösungen ein. (dpa/jha)