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Online-Shops: Wenige halten, was sie versprechen

21.09.2001

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Routinierte Online-Einkäufer kennen das Problem: Man bestellt sich ein Produkt im Internet, das dann erst lange nach der versprochenen Lieferzeit im Briefkasten liegt oder überhaupt nicht ankommt. Nach einem Test des Dachverbands Consumers International, in dem 263 Verbraucherschutzorganisationen weltweit vereint sind, lässt der Service der Online-Shops trotz aller Verbesserungen seit 1999 noch immer zu wünschen übrig.

Der Verband versandte 340 Bestellungen in 14 Ländern. Das Ergebnis: Rund 18 Prozent der Internet-Läden gaben den kompletten Preis des Auftrags nicht an und 34 Prozent versäumten es, nähere Informationen zum Abholort der bestellten Ware mitzuteilen. 39 Prozent der Bestellungen kamen nach der zugesicherten Lieferzeit an und sechs Prozent wurden gar nicht geliefert. Der Verband sandte die angekommenen Artikel anschließend zu den Online-Shops zurück. Dabei stellte sich heraus, dass nur 33 Prozent der Produkte Hinweise für den Rückversand enthielten. Bei 17 Prozent der Fälle dauerte es über 30 Tage, bis die Online-Händler den Preis für die zurückgeschickte Ware an die Kunden rückerstattetet hatten; bei neun Prozent der Fälle warten die Tester noch immer auf die Rückerstattung.

Im internationalen Vergleich schnitten die US-Anbieter besser ab als die europäischen Online-Shops. In den USA lieferten bei dem Test 75 Prozent der Unternehmen die Ware pünktlich, in Europa waren es nur 60 Prozent der Firmen. Während 55 Prozent der jenseits des Atlantiks bestellten Ware Hinweise über den Rückversand beinhalteten, war dies in den europäischen Ländern nur zu 32 Prozent der Fall. Ferner gaben die US-Websites den Kaufinteressenten bessere Informationen darüber, ob ein Produkt vorrätig war oder nicht.