Online-lnventur mit Kassenterminal:Lesestift an langer Leine

06.06.1975

BIELEFELD - "Viel von ihrem Schrecken verlieren" soll - nach Angaben der Anker-Werke AG - die Inventur für alle Handelsbetriebe, die ein ADS-Modulflex-Terminalsystem des Bielefelder Herstellers einsetzen. Nur ein Minimum an zusätzlicher Hardware ist erforderlich, um mit diesem Kassensystem Inventurdaten online zu erfassen: Ein Verlängerungskabel verbindet den elektronischen Lesestift mit dem Terminal.

Direkteingabe in Kasse

Die Inventurwerte werden am Lagerort von strichcodierten Etiketten gelesen und - ohne Zwischenaufzeichnung auf einem Datenträger - direkt in die intelligente Kasse eingegeben.

Zwischeninventuren, Nachbuchungen sowie die Aufnahme von Reservelägern können während der Geschäftszeit durchgeführt werden, ohne daß dadurch die laufenden Programme Wareneingang und Verkauf unterbrochen werden müssen.

60 Meter Entfernung

Das mobile Inventurgerät wiegt nur wenige hundert Gramm und kann - entweder umgehängt oder auf einem fahrbaren Gestell - in einer Entfernung bis zu 60 Metern vom Kassenterminal eingesetzt werden. Soll eine größere Reichweite erzielt werden, müssen Zwischenstationen durch sogenannte "Terminal-Steckdosen" angelegt werden. Der Bediener wird beim ADS-lnventursystem durch optische und akustische Signale geführt: Bei Lesefreigabe leuchtet eine grüne Lampe am Halterungsfuß des Lesestiftes auf, bei Lesesperre eine rote. Beide Lampen geben gleichzeitig ein Signal, wenn die Eingabe vom Terminalrechner als falsch erkannt wurde. Die Bedienungskraft kann die Eingabe durch Drücken einer entsprechenden Taste stornieren. Das Quittungssignal für korrekte Erfassung ist ein Summton.

Seine Bewährungsprobe bestand das ADS-Modulflex-lnventursystem beim Kaufhaus Hauber in Nürtingen, einem Kaufring-Haus.

Die Jahresinventur, die bisher immer erst nach zirka 6 Wochen fertig war, lag zu 85 Prozent - für alle Waren mit Strichcode-Etiketten - innerhalb von 24 Stunden komplett ausgerechnet vor. In bestimmten Sortimentsbereichen wurden die Stückzahlen über Mengentableaus erfaßt, so daß bei mehreren preisgleichen Stücken jeweils nur ein Warenetikett gelesen werden mußte.

Gegenüber der konventionellen Zählung brachte die Inventuraufnahme mit Lesestift neben der Zeitersparnis einen weiteren Vorteil: sie war genauer. Denn die "Reject-Rate" - damit ist die Anzahl nicht lesbarer Etiketten gemeint - betrug nur ein Prozent. de

Informationen: Anker-Werke AG, 48 Bielefeld 1, Postfach 1