Vertrauen schaffen durch digitale Zertifikate

Online-Konsumenten mißtrauen dem Datenschutz im Internet

27.08.1999
NEW YORK (IDG) - Der Datenschutz im Internet erweist sich weiterhin als heikles Thema. Wie eine Umfrage der Jupiter Communications zeigt, trauen die meisten Surfer den Anbietern im Web nicht über den Weg. Dies gilt auch für Web-Seiten, die durch entsprechende Hinweise die Privatsphäre garantierten.

Die Verunsicherung bei den Verbrauchern ist groß. 64 Prozent der 2015 befragten Online-Konsumenten äußerten gegenüber den Marktforschern von Jupiter ein starkes Mißtrauen hinsichtlich der Wahrung ihrer Privatsphäre im Internet. Diese Skepsis wirft Fragen auf, ob die bisherigen Anstrengungen von Politik und Industrie in puncto vertrauensbildende Maßnahmen überhaupt Früchte tragen. Die Autoren der Studie befürchten sogar, daß die Einflußnahme der Politik sowie die fortwährende Diskussion in den Medien um das Thema Datenschutz eher zur Verwirrung der Surfer beiträgt. Dies, so die Studie, wirke sich negativ auf die Bereitschaft der Industrie aus, in Online-Werbung zu investieren und beeinträchtige den E-Commerce-Umsatz.

Die Umfrage brachte ferner ans Licht, daß die Konsumenten die Begriffe Privatsphäre und Sicherheit gerne in einen Topf werfen. Dabei wiegt die Sorge am schwersten, Kreditkarteninformationen könnten in falsche Hände geraten. Dieses eher sicherheitstechnische Problem ordneten viele der Befragten aber auch der Kategorie Privacy zu, obwohl darunter mehr das Ausspionieren der Kundengewohnheiten im Online-Business zu verstehen ist.

Am meisten Vertrauen in den Schutz der Persönlichkeitsrechte erwecken laut Jupiter sogenannte digitale Stempel oder Zertifikate von unabhängigen Institutionen, die sich um den Verbraucherschutz bemühen. 27 Prozent der Interviewten sahen darin eine ausreichende Garantie.