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"Normale Chats reichen vielen Nutzern heute nicht mehr"

Online-Kommunikation sprengt 2D-Grenze

10.04.2008
Von pte pte
Nutzer von Social-Community- und Chat-Portalen werden bald auch die Gelegenheit bekommen, ihre Online-Kontakte in dreidimensionalen virtuellen Welten treffen zu können.

Ähnlich dem Modell von Second Life kann der User hierfür eine eigene virtuelle Person kreieren, den so genannten Avatar, der als Stellvertreter des Nutzers in der künstlich geschaffenen 3D-Umgebung agiert. "Wir sind fest davon überzeugt, dass die persönlichen Ausdrucksmöglichkeiten über das Auflisten der eigenen Interessen in einem Nutzerprofil hinausgehen", schreibt Keith McCurdy, CEO von Vivaty, in seinem Weblog. Gemeinsam mit Gleichgesinnten hat er in Kalifornien ein junges Internetunternehmen gegründet, das sich auf die Entwicklung von virtuellen 3D-Umgebungen für Online-Chats spezialisiert hat. "Das Internet ermöglicht mehr als nur bloßes Tagging und Kommentieren. Kommunikation kann viel ausdrucksstärker und emotionaler in Echtzeit geführt werden. Das ist unser Ziel", stellt McCurdy zusammenfassend fest.

Aber nicht nur in den USA machen sich neue Startup-Unternehmen auf, um die 2D-Grenze in Online-Chatrooms einzureißen. Auch in Deutschland existiert mit Club Cooee seit kurzem eine erste 3D-Chat-Community. Diese befindet sich zur Zeit allerdings noch im Aufbau, bisher ist nur die Voranmeldung zu einer späteren Beta-Testphase möglich. "Die normale Chat-Kommunikation im Internet reicht vielen Nutzern heute einfach nicht mehr", meint Alexander Jorias, Geschäftsführer von Club Cooee, im Gespräch mit pressetext. "Die User sind virtuelle Umgebungen mittlerweile längst gewohnt. Insofern ist es nur ein logischer Schritt, dass auch in Online-Chatrooms bald dreidimensional interagiert werden kann", ergänzt Jorias. Dies sei bisher nur in einigen wenigen Ausnahmefällen möglich gewesen. "Bislang mussten Nutzer, die in einer 3D-Umgebung im Netz kommunizieren wollten, riesige Downloads in Kauf nehmen. Wir bieten den Usern nun die Möglichkeit durch die Installation einer kleinen Applikation ihre Online-Chats in 3D zu visualisieren", stellt Jorias klar.

Auch in punkto Anpassungsfähigkeit bietet der Club Cooee seinen Mitgliedern eine Vielzahl von Möglichkeiten. "Neben dem Besuch von öffentlichen Chat-Räumen können Nutzer auch eigene Räume erstellen. Diese können dann den jeweiligen individuellen Wünschen der User angepasst werden", schildert Jorias. So können beispielsweise spezielle Einrichtungsgegenstände in einem eigenen Club-Cooee-Shop gekauft und nach Belieben eingefügt werden. Zudem besteht laut Jorias auch die Möglichkeit, gemeinsam Bilder und Filme zu betrachten, Musik zu hören und zu spielen. "Unsere Webseite wird außerdem mit anderen Netzwerken und Webinhalten interaktiv kombinierbar sein", kündigt Jorias an.

Club Cooee soll sich vor allem an Jugendliche richten und sich von herkömmlichen Webchats und Instant Messengern unterscheiden. "Unsere Online-Community wird in Form einer Windows-Software direkt auf dem Desktop eingeblendet", schildert Jorias. Wer die Software herunterlädt und installiert, kann sich mit anderen Club-Cooee-Nutzern direkt auf dem eigenen Windows-Desktop treffen. "Zusätzlich zum 3D-Messenger-Client für Windows XP und Vista bieten wir auch eine eigene Webcommunity, welche eng mit dem Messenger verbunden ist und viele Live-Features enthalten wird", so Jorias. Als voraussichtlichen Termin für den Start der Beta-Phase nennt der Club-Cooee-Geschäftsführer den Mai 2008. "Die Dauer der Testphase hängt dann von den Usern ab. Wir werden aber unabhängig davon unseren Dienst beständig weiterentwickeln", so Jorias abschließend. (pte)