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Trotz US-Wirtschaftskrise

Online-Einzelhändler Amazon mit starkem Plus

24.07.2008
Der weltgrößte Online-Einzelhändler Amazon.com hat im zweiten Quartal der US-Konjunkturflaute getrotzt und einen überraschend kräftigen Gewinnsprung erzielt.

Der US-Konzern konnte den Überschuss auch durch den Verkauf eines Geschäftsteils auf 158 Millionen Dollar (umgerechnet 100,7 Millionen Euro) mehr als verdoppeln. Der Umsatz kletterte angetrieben von einem starken internationalen Geschäft um 41 Prozent auf 4,1 Milliarden Dollar (2,6 Milliarden Euro). Das teilte Amazon am Mittwoch nach US-Börsenschluss in Seattle (US-Bundesstaat Washington) mit.

Der schwache Dollar steuerte einen Gutteil zum Umsatzwachstum außerhalb des US-Heimatmarktes bei. Die internationalen Erlöse stiegen um 47 Prozent, währungsbereinigt noch um 34 Prozent. Amazon erzielt mittlerweile fast die Hälfte seiner Umsätze im Ausland mit Deutschland als einem der weltweit wichtigsten Märkte. Auch in den USA legte Amazon beim Umsatz um gut ein Drittel zu und widerlegte damit Befürchtungen, besonders unter der lahmenden Konjunktur in den Vereinigten Staaten zu leiden.

Der Internet-Händler profitierte im zweiten Quartal von einem einmaligen Gewinn in Höhe von 53 Millionen Dollar aus dem Verkauf seines DVD-Verleihgeschäfts in Europa. Mit seinen Zahlen übertraf Amazon die Erwartungen der Analysten. Die Aktie gewann nachbörslich zunächst, drehte dann aber ins Minus.

Das Geschäft mit Medien wie Büchern, Musik und Filmen wuchs von April bis Juni um 31 Prozent. Elektronik und andere Waren des immer breiteren Sortiments legten noch stärker um 58 Prozent zu und machen inzwischen bereits knapp 38 Prozent des Konzernumsatzes aus.

Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen nun ein leicht höheres Umsatzplus als bisher von bis zu 35 Prozent auf 20,1 Milliarden Dollar. Das operative Ergebnis soll nun um maximal 40 Prozent auf 920 Millionen Dollar steigen und damit in der Spitze etwas weniger als zuletzt geplant. Im laufenden dritten Quartal rechnet Amazon mit einem Umsatz zwischen 4,20 und gut 4,4 Milliarden Dollar bei einem operativen Gewinn zwischen 115 und 160 Millionen Dollar. (dpa/tc)