Schlechtes Krisenmanagement

Online-Check prüft Risiko in der Wirtschaftskrise

04.05.2009
Von 
Peter Gruber arbeitet für die Portale Computerwoche und CIO.
Trotz der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise vernachlässigt der deutsche Mittelstand weiterhin professionelles Krisenmanagement und riskiert gravierende Liquiditätsengpässe. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Unternehmensberatung Droege & Comp.

Laut Droege & Comp haben 36 Prozent der mittelständischen Unternehmen keinen Stresstest für das Jahr 2009 durchgeführt, der sie auf mögliche Worst-Case-Szenarien vorbereitet. 40 Prozent der Unternehmen verfügen auch nicht über ein systematisches Warnsystem. In rund 58 Prozent der Unternehmen fehlt ein Krisenmanagement. Zu diesen Ergebnissen kommt eine aktuelle Umfrage der Internationalen Unternehmer-Beratung Droege & Comp. unter 320 mittelständischen Unternehmen zu ihrem Umgang mit der aktuellen Finanz- und Wirtschaftskrise.

Proaktives Krisenmanagement ist ratsam

"Vor dem Hintergrund dieser Zahlen müssen wir davon ausgehen, dass der Höhepunkt der Krise noch nicht erreicht ist, sondern erst noch bevorsteht. Denn viele Unternehmen können ohne proaktives Krisenmanagement unvorbereitet in existenzbedrohende Situationen geraten", sagt Christoph Nöcker, Geschäftsführender Partner bei Droege & Comp. Die Umfrage zeige, dass viele Unternehmen die Augen vor den massiven Konsequenzen fallender Nachfrage oder Marktpreise auf das laufende Geschäft verschließen. 41 Prozent analysieren die Auswirkungen auf Gewinne und Verluste nur sporadisch oder gar nicht, 39 Prozent betrachten nicht die Effekte auf Bilanz oder Planbilanz und 29 Prozent kennen den Einfluss solcher Faktoren auf ihre Liquidität nicht.

Marktentwicklung birgt böse Überraschungen

Auch die systematische Auseinandersetzung mit den konjunkturellen Entwicklungen in den vor- und nachgelagerten Wertschöpfungsstufen kommt, so die Studie, zu kurz. Dadurch riskieren Firmen, von den Marktentwicklungen plötzlich überrascht zu werden. So befassen sich etwa 35 Prozent der befragten Unternehmen nicht methodisch mit den vorgelagerten Wertschöpfungsstufen. Gleichzeitig geben mehr als 30 Prozent der Befragten an, die wesentlichen Einflussfaktoren auf die Produktnachfrage unzureichend oder gar nicht zu kennen.

Droege & Comp bietet Quick-Check online

"Nur durch frühzeitige Alarmbereitschaft können sich Firmen gegen die Auswirkungen auf ihre Gewinne und Verluste sowie Liquidität wappnen: Kostensenkungs-, Umsatzsteigerungsmaßnahmen einleiten, ihre Asset Management- und Working-Capital-Situation überarbeiten und eventuell professionelle Hilfe zu Rate ziehen", warnt Nöcker. Auch können Unternehmen auf dieser Basis zeitig den Dialog mit Banken suchen, um über mögliche Finanzierungsstrukturen zu sprechen. "Die Richtlinien der Banken sind inzwischen ganz deutlich: Kein Risikomanagement, kein Geld." Interessierten Unternehmen bietet Droege & Comp. einen kostenlosen Online-Quick-Check "Der Stresstest - Ist Ihr Unternehmen fit für die Bewältigung der aktuellen Krise?": www.droege.de/stresstest