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IDC

Online-Anzeigenmarkt in USA verdoppelt sich bis 2012

02.06.2008
Der Online-Anzeigenmarkt in den USA wächst in den nächsten Jahren rasant weiter. Bis 2012 wird er größer als alle anderen Werbeträger sein - nur das Direct Marketing bildet hier eine Ausnahme. Insgesamt steigt das Internet vom fünftgrößten zum zweitgrößten Anzeigenmedium auf und stellt damit Zeitungen und Fernsehen in den Schatten.

Laut dem IDC-Analysten Karsten Weide werden 2008 die Gesamtausgaben für den US-Anzeigenmarkt im Vergleich zum letzten Jahr um sieben Prozent zurückgehen. Dabei wird der Etat für die Online-Werbung mit Budget, das bisher für die "alten" Medien vorgesehen war, aufgestockt. "Die Budgets für die alten Medien werden zunehmend auf die Online-Medien verlagert," so Weide.

Die durchschnittliche Wachstumsrate für die Online-Werbung wird innerhalb der nächsten fünf Jahre in Amerika fast 15 Prozent betragen. Damit wächst dieser Markt dreieinhalb Mal schneller als der Gesamtanzeigenmarkt. Obwohl sich dieses Wachstum im Vergleich zum letzten Jahr verlangsamt habe, betont Weide, sei es in Anbetracht der momentanen Wirtschaftslage und des gesamten Anzeigenmarktes noch immer immens.

Der Grund für die Verlagerung der Anzeigenbudgets zum Internet ist, dass Werbetreibende zunehmend davon überzeugt sind, dass Online-Anzeigen grundsätzlich effektiver sind. Sie lassen sich genauer auf ihre Zielgruppe ausrichten und ihr Return on Investment lässt sich einfacher ermitteln.

Aus Sicht der IDC werden Werbetreibende besonders vom Format des Online-Videos profitieren. Die Ausgaben dafür werden bis zum Jahr 2012 um das Siebenfache ansteigen - das heißt von 500 Millionen US-Dollar auf 3,8 Milliarden US-Dollar.

Die Tatsache, dass kein einzelnes Unternehmen den Online-Videomarkt klar beherrscht, stellt in diesem Zusammenhang eine große Chance dar. Obwohl YouTube von Google die größte Plattform für Online-Videoclips ist, gelang es Google noch nicht, diesen Vorteil in entsprechend hohe Erlöse zu verwandeln. Die Ursache dafür ist, dass große Marken nicht mit den oftmals von Laien produzierten Videos assoziiert werden wollen. Weide ergänzt: "Mangelnde Professionalität und fragwürdiger Geschmack sprechen dagegen."

Laut IDC wirken sich folgende Faktoren positiv auf die Online-Videowerbung aus: wachsender Zugang zum Breitband, schnellere Verbindungen, das Vorhandensein hochwertigerer Inhalte und die beliebige Verfügbarkeit.

In der Zwischenzeit wird die Werbung in Suchmaschinen weiterhin das größte Format für Online-Werbung bleiben. In den USA dominiert Google ungefähr 70 Prozent der Ausgaben.

Die mobile Internetwerbung legte hingegen einen schwächeren Start hin als erwartet. Von 2008 bis 2012 soll sie jedoch ebenfalls rasch von 50 Millionen US-Dollar auf 890 Millionen US-Dollar anwachsen. Das entspricht einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von 79 Prozent, rundet Weide ab.