Plattformunabhängiges Konzept

Onestone-Workflow nutzt außer Notes auch Exchange

27.02.1998

"Prozessware MSX" arbeitet mit Microsofts Objektarchitektur Distributed Component Object Model (DCOM), um die von einer Exchange-Umgebung bereitgestellte Infrastruktur für die strukturierte Prozeßbearbeitung zu nutzen. Für den Benutzer fügt sich die bereitgestellte Workflow-Funktionalität in die Client-Oberfläche von Microsofts "Outlook" ein.

Das grafische Modellierungswerkzeug, der "Process Designer", erzeugt von der Laufzeitumgebung unabhängige Definitionen, die sowohl in der Microsoft- als auch in der Lotus-Umgebung verwendet werden können. Die "Process Engine" zur Steuerung der Workflow-Logik wurde für die MS-Plattform als Server unter Windows NT realisiert. Neben Workflow-Kernfunktionen wie der Weiterleitung und Zusammenführung von Mappen stellt dieser NT-Service auch andere, für Endbenutzer und Administratoren relevante Features zur Verfügung. Auf diese Weise soll der Workflow-Client in der MSX-Architektur so wenig wie möglich belastet werden, um auch schlanke Front-ends etwa über das Web zu unterstützen.

Die Client-Komponente regelt lediglich die Benutzerführung, sprich den Kommunikationsaufbau mit der Process Engine. Hinzu kommt die Evaluierung von Einstellungen, um beispielsweise zu prüfen, ob die benutzerspezifischen Voraussetzungen für bestimmte Aktionen gegeben sind. Die Kommunikation zwischen Client und Engine findet auf zwei Wegen statt: Zum einen greift das Front-end mit Hilfe von DCOM direkt auf die Funktionen der Engine zu, zum anderen können Aktionen auch per Mail ausgeführt werden. Dies bietet sich besonders für Benutzer wie Außendienstmitarbeiter an, die zeitweise keine Verbindung zum Server haben.

Mit Prozessware MSX läßt sich ein ähnliches Leistungsspektrum wie mit der Produktfamilie für Lotus Notes erreichen. So können strukturierte Workflows aufgebaut werden, die strikten Regeln und Automatismen folgen. Flexibilität soll die Lösung dadurch gewährleisten, daß nicht alle Aktivitäten bis ins Detail vorab definiert, sondern die Arbeitsschritte auch gemeinsam im Team organisiert werden können. Für das Handling der Mappen, in denen die zu einer Aktivität gehörenden Dokumente, Daten und Formulare enthalten sind, lassen sich differenzierte Schreib- und Leserechte innerhalb der Arbeitsgruppe vergeben.

Dynamik zeigt das Produkt auch für den Fall eines vom ursprünglichen Pfad abweichenden Workflows. So werden Stellvertreterregelungen angeboten, oder der verantwortliche Bearbeiter kann das Recht erhalten, eine Aufgabe einem anderen Teilnehmer neu zuzuweisen. Den Vorgangsverantwortlichen räumt die Software Befugnisse ein, um beispielsweise Mappen zwischen den verschiedenen Aktivitäten umzuleiten.

*Friedrich Koopmann ist freier Journalist in München.