Neue Lösung bei Häfele:

On-line-Lagerbestands-Führung

13.11.1974

Europas bedeutendster Fachgroßhändler für Möbelbeschläge, die Häfele KG in Nagold, hat ein neues Vertriebszentrum eingerichtet. In vier Jahren und mit einem Aufwand von 10,6 Mio. DM wurde ein modernes EDV-gesteuertes Distributionssystem geschaffen, das Real-Time, On-line mit Datenfernübertragung seit Monaten präzise funktioniert. Fast 2,0 Mio. DM wurden allein für die Software ausgegeben. Für 260 000 DM führte die Unternehmensberatung Reinicke, Stuttgart, Projektplanung und Projektmanagement durch.

Diese Ausgabe hat sich gelohnt, denn: Trotz langer Laufzeit des Projekts wurden die veranschlagten Gesamtkosten von 11 Mio. DM um 400 000 DM unterschritten.

Mit dem Neubau wurde gleichzeitig eine Reorganisation des Lagersystems durchgeführt.

Das konventionelle System mit fest zugeordneten Lagerplätzen wurde durch ein System mit dynamischer Lagerplatzzuordnung abgelöst. Für die Neuanwendung wurde das Rechenzentrum umgestellt. Häfele hatte zunächst eine H 200, die durch eine IBM 360/30 ersetzt wurde. Im Hinblick auf die neuen Anforderungen an die EDV wurde eine IBM 370/135 mit 196-K-Kernspeicher installiert. Im neuen Vertriebszentrums - stehen zwei TP-Drucker und zwei 3270-Bildschirmgeräte. Die Einlagerung von Waren k geht nun so vor sich, daß über Bildschirm vom Lagerverwalter angefragt wird, wo die ankommende Ware zu lagern ist. Dazu wird die wesentliche Artikel-Datei einschließlich der erforderlichen Lagertechnik angegeben.

Das System teilt nach Oberprüfung der stets aktuellen Lagerplatzverwaltungs-Datei mit, ob und wenn ja, wo Lagerplatz vorhanden ist.

Über TP-Drucker wird ein Einlagerungsbeleg geschrieben, mit dem der Artikel versehen wird. Hier ist die Schnittstelle der EDV zur maschinellen und manuellen Einlagerung.

Neben der Einlagerung war natürlich auch die Auslagerung umzustellen. Das alte Verkaufsabwicklungsprogramm wurde der dynamischen Lagerhaltung angepaßt.

Das neue System wurde im Februar t974 in Betrieb genommen. Die Anlaufschwierigkeiten, die durch Arbeitsspitzen während des Lagerumzugs, Systemüberlastung, Programmfehler und Eingabeprobleme entstanden, sind überwunden, wie vom zuständigen Projektleiter der Häfele KG, Dieterle, zu erfahren war.