Dialogbetrieb mit Bildschirmgeräten:

On line - alles in Butter

14.03.1975

HANNOVER - On line-Lösungen sind nicht nur ein Privileg großer Unternehmen: Die Butter-Absatz-Zentrale in Hannover - am Umsatz von 30 Millionen Mark monatlich gemessen ein Mittelbetrieb - hat im Jahr 1974 fünf Fakturier- und Buchungsautomaten durch ein dialogfähiges Teilnehmersystem ersetzt.

Mit den vorhandenen Maschinen konnte die Erfassung der Bestellungen nicht mehr bewältigt werden - besonders zu Ultimo-Terminen gab es Rückstände. Bei der BAZ müssen täglich rund 500 Ausgangsrechnungen mit durchschnittlich neun Positionen geschrieben werden.

Organisatorische Zielsetzung der DV-Planer der BAZ war ein jederzeit aktuelles und auskunftsbereites Informationssystem zu schaffen und den Computer mit allen seinen Möglichkeiten in das betriebliche Geschehen zu integrieren.

An das neue System wurden folgende Forderungen gestellt:

- Datenerfassung am Arbeitsplatz unter Verzicht auf Lochkarte oder Lochstreifen.

- Integrierte Verarbeitung und Dialogbetrieb (on line-Lösung).

- Günstiges Preis-/Leistungsverhältnis.

Man entschied sich für Nixdorf und bestellte folgende Konfiguration:

Ein Nixdorf-System 880/65 mit zwei Magnetplatten-Einheiten (insgesamt 14,48 Millionen Bytes Speicherkapazität), Nadeldrucker (165 Zeichen/Sekunde) sowie drei Terminals Nixdorf 840, die über Ringleitung mit der 880/65 verbunden sind. Die Datenendstationen verfügen über einen 4 K-Festspeicher für Anwenderprogramme und einen Bildschirm, auf dem 256 Zeichen (8 Zeilen mit 32 Zeichentypen) dargestellt werden können. Wie es für den Dialog-Betrieb erforderlich ist, arbeiten alle Terminals gleichzeitig und "duplex" mit dem Zentralcomputer zusammen.

Das System ermöglicht folgenden Arbeitsablauf:

Die Bestellungen werden an den Datensichtgeräten in einheitlicher Form erfaßt. Kundenseitig müssen ledigIich Auftragsnummer und -datum, Kunden-Nummer, Verarbeitungs-Kennziffer und Liefertermin über die Tastatur eingegeben werden. Kundenanschrift, Lieferadresse und Konditionen sind auf Platte gespeichert. Bei der Erfassung der artikelbezogenen Auftragsdaten (Artikel-Nummer und Menge) kann vom Sachbearbeiter auf Verfügbarkeit abgefragt werden: Bestand und Grundpreise sind gespeichert; das System schreibt automatisch die Bestände fort.

Mit den Auftragsdaten führt das System anschließend weitere Aufgaben aus:

- Lieferschein-Schreibung.

- Fakturierung und Erstellung eines Überweisungsträgers.

- Debitoren und Kreditoren.

- Kunden- und Artikelstatistiken.

Viele werden sagen, daß Lösungen wie die hier beschriebene von nahezu allen EDV-Herstellern seit Jahren angeboten werden.

Bei der BAZ ist das System seit einem Jahr im Einsatz: es lebe der kleine Unterschied.