Model Driven Architecture vorgestellt

OMG-Konsortium vereint seine Standards

23.03.2001
MÜNCHEN (as) - Einen neuen Weg, Systemanforderungen über den ganzen Softwarezyklus spezifizieren zu können, glaubt das Industriekonsortium Object Management Group (OMG) mit der Model Driven Architecture (MDA) gefunden zu haben. Diese bündelt bisherige und neue Standards zu einer universellen, modellbasierten Infrastruktur für die Anwendungsintegration.

MDA basiert auf den bisherigen Spezifikationen der OMG, zu denen unter anderem die Modellierungs-Notation Unified Modeling Language (UML) sowie die Component Object Request Broker Architecture (Corba) zählen. Sie folgt dem bisherigen Standardisierungsprozedere des Konsortiums und setzt laut Chief Executive Officer Richard Soley die bisherigen Bemühungen um Corba-Standards für diverse Branchen fort.

Konkret handelt es sich bei MDA um die Weiterentwicklung der mittlerweile in die Tage gekommenen Object Management Architecture (OMA), die Anfang der 90er Jahre entstand. Diese war laut Soley eine nützliche Orientierunghilfe, bedurfte aber mittlerweile dringend einiger Erweiterungen. So sollen nun zu Corba, den bisherigen Industriestandards und der Interface Definition Language (IDL) sowohl der 1997 präsentierte UML-Standard als auch neuere Techniken wie die Meta Object Facility (MOF), die eine objektorientierte Spezifikation von Metadaten darstellt, das im Februar 2000 verabschiedete textbasiertes Austauschformat für Metadaten und Daten XML Metadata Exchange (XMI) sowie das Common Warehouse Metamodel (CWM) aufgenommen werden. Letzteres beschreibt den Austausch von Metadaten zwischen Data Warehouses und Anwendungen für Business Intelligence.

Vor kurzem entschieden die OMG-Mitglieder, darunter die wichtigsten Vertreter der Soft- und Hardwareindustrie, MDA zur künftigen Standardarchitektur für die Produktentwicklung zu machen. Da laut Konsortium alle Spezifikationen auf einem plattformunabhängigen Modell basieren, lassen sich Implementierungen in einer Vielzahl von Systemumgebungen einsetzen und ermöglichen Unternehmen eine einheitliche, portable und herstellerneutrale Infrastruktur für die Anwendungsintegration. Besonderes Augenmerk will die OMG dabei auf die Entwicklung von Standardmodellen für vertikale Märkte legen, ein seit jeher wichtiges Arbeitsgebiet der vielen Arbeitsgruppen im Konsortium. Um MDAs Universalanspruch nun möglichst schnell Realität werden zu lassen, ist als erstes geplant, in den kommenden Monaten ein umfassendes Mapping zwischen der eigenen Infrastruktur und anderen Techniken und Plattformen wie XML, J2EE oder NET sowie Web-Plattformen zu spezifieren.

Abb: Die neue Plattform

MDA ist eine modellbasierte Architektur, die OMG-Standards und Middleware koppelt und beliebige Anwendungsszenarien ermöglicht. Quelle: OMG