Olivetti-Spin-off ATML arbeitet von Cambridge aus Kostenguenstige ATM-Produkte machen Ethernet Konkurrenz

23.09.1994

CAMBRIDGE (kk) - In Anwesenheit von Olivettis Vice-Chairman Elserino Piol wurde in der englischen Universitaetsstadt Cambridge ein neues Unternehmen aus der Taufe gehoben. Die Advanced Telecommunications Modules Ltd. (ATML) hat sich der Entwicklung von kostenguenstigen ATM-Produkten fuer multimediale Anwendungen verschrieben.

Piols Teilnahme an der Veranstaltung kommt nicht von ungefaehr: ATML enstand aus den Olivetti-Forschungslaboratorien (ORL) in Cambridge. Die Kapitalausstattung des neuen Unternehmens in Hoehe von vier Millionen Pfund stammt zu einem Viertel aus der Kasse der Italiener.

Bei den ersten ATML-Entwicklungen handelt es sich um Netzwerkkarten fuer PCs, Switches fuer Arbeitsgruppen und den Multimedia-Server "Disk-Bric". Basisbaustein ist ein "Atom" genannter VLSI-Chip mit integriertem ATM-Controller, der eine 32- Bit-RISC-CPU von Acorn enthaelt (an der Olivetti ebenfalls beteiligt ist). Er besitzt multiple ATM- und konventionelle Schnittstellen und soll ueber die CPU Echtzeitsoftware und den Aufbau lokaler Verbindungen unterstuetzen.

ATML hat mit der amerikanischen First Virtual Corporation (FVC), einem von Ralph Ungermann gegruendeten Unternehmen, bereits einen ersten Lizenznehmer. Beide neue Firmen wollen kuenftig gemeinsam Produkte entwickeln. Als Zielgruppen sieht ATML Arbeitsgruppen in Unternehmen, die sie mit Videokonferenzsystemen bedienen will, vertikale Applikationen wie Bank-zu-Bank- Transaktionen sowie das Video-on-demand-Geschaeft. Olivetti plant, bereits 1995 PCs mit Netzwerkkarten von ATML anzubieten.