"EISA-Bus bleibt die strategisch wichtigere Architektur":

Olivetti positioniert MCA-Clones gegen IBM

10.02.1989

MONTE CARLO - Eine "Ja-Aber-Strategie" führt Olivetti im Bereich der PCs vor: Das Unternehmen brachte zwei neue Personal Computer mit IBMs Mikrokanal auf den Markt. Als eine strategische Entscheidung gegen die konkurrierende EISA-Architektur will das Unternehmen den Schritt jedoch nicht verstanden wissen. Mit den Maschinen will Olivetti lediglich in IBMs Fischgründen angeln.

Als Absatzmarkt für die Rechner stehen für das italienische Unternehmen jene Anwendungsbereiche mit PC-Mainframe-Anbindungen im Vordergrund, die bisher von Big Blue dominiert wurden. Die Entscheidung für den Proprietary-Bus Mikrokanal ist nach Aussage eines Olivetti-Sprechers denn auch keine Absage an den - von Olivetti mit initiierten - EISA-Bus, vielmehr wolle man IBM auf deren eigenen Territorium Marktanteile abjagen, vor allem im Bereich der Großkunden. Langfristig betrachte sein Unternehmen den EISA-Bus als die strategisch wichtigere Architektur, und Ende des Jahres seien auch EISA-Maschinen von Olivetti zu erwarten.

Die neuen Olivetti-PCs tragen die Typenbezeichnungen P500 und P800. Die Desktop-Maschine P500 ist mit dem 386SX bestückt und gegen IBMs PS/2-Modelle 50Z und 70 positioniert. Der P800 ist als Standmodell ausgeführt und konkurriert, mit dem 32-Bit-Prozessor 80386 bestückt, gegen Big Blues PS/2-Flaggschiff Modell 80. Beide Geräte sind im Hinblick auf den Einsatz in einer SAA-Umgebung für den Betrieb unter der IBMs OS/2-Version Extended Edition ausgelegt. Weitere Details wird die COMPUTERWOCHE in der nächsten Ausgabe bringen.