Diese Rosinenpickerei wollten die TI-Aktionäre allerdings nicht zulassen, zumal sie mit der geplanten Bezahlung unzufrieden waren. Vor allem die institutionellen Anleger hatten ihren Unmut geäußert. Colaninno hatte ihnen pro TI-Aktie 1,65 Tecnost-Anteilscheine angeboten, gefordert wurde hingegen ein Verhältnis von 1 zu 2,2. In diesem Falle würde die Olivetti-Beteiligung an Tecnost allerdings auf nur noch 35 Prozent sinken und die Umstrukturierung gefährden. Zur Zeit hält Olivetti 73 Prozent der Anteile.
Jetzt wolle man, wie Colaninno in Rom ankündigte, die strategische Neuausrichtung von TI vorantreiben. Bereits beschlossene Sache ist in diesem Zusammenhang die Ausgliederung des Internet-Service-Providers Tin.it, der bis Ende kommenden Jahres an die Börse gebracht werden soll. Noch vor dem Rückzieher gab Telecom Italia die Ergebnisse der ersten neun Monate dieses Jahres bekannt. Danach wuchs der Umsatz um 8,1 Prozent auf 38,2 Milliarden Mark, das operative Ergebnis erhöhte sich um knapp zehn Prozent auf 9,5 Milliarden Mark. Erheblichen Anteil an diesem Ergebnis hatte die Mobilfunktochter TIM. Das Handy-Geschäft legte um 28 Prozent auf 10,3 Milliarden Mark zu und steuerte 3,8 Milliarden Mark zum Ergebnis bei. Das Festnetzgeschäft mußte einen Umsatzrückgang von 2,6 Prozent auf 21,8 Milliarden Mark hinnehmen. Der operative Gewinn stieg lediglich um 1,1 Prozent auf 5,6 Milliarden Mark.