Olivetti bestach Beamte mit zehn Milliarden Lire IT-Manager unter dem Vorwurf der aktiven Korruption verhaftet

18.06.1993

MAILAND (CW) - Immer mehr Manager von IT-Anbietern in Italien wandern hinter Gitter, da die Zahlung von Bestechungsgeldern an staatliche Stellen im TK-Bereich anscheinend zum Alltagsgeschaeft gehoerte.

Nachdem bereits die Italien-Manager von Siemens, Ericsson und Marconi unter dem Vorwurf der Bestechung von Regierungsstellen verhaftet wurden, traf es jetzt die Geschaeftsfuehrer der Niederlassungen von Philips Electronics NV. und der Cie. des Machines Bull. Beiden wird zur Last gelegt, anlaesslich einer Ausschreibung der italienischen Gerichte fuer Videoschirme und Computerequipment, Mitarbeiter des Justiz-Ministeriums bestochen zu haben.

Olivetti-Chairman Carlo de Benedetti, der laut "Wall Street Journal" selbst zugibt, dass Olivetti rund zehn Milliarden Lire an Bestechungsgeldern gezahlt habe, entschuldigt das Verhalten der Unternehmen damit, dass es seit 1987 keine andere Moeglichkeit gegeben habe, um mit Regierungsstellen Geschaefte zu machen.