Olap-Background

18.04.1995

Olap wird von der Meta Group definiert als ein Set von Softwarewerkzeugen, die der Erstellung von Applikationen zur Entscheidungsfindung dienen und sich zu diesem Zweck fuer mehrdimensionale Analysen komplexer Daten eignen muessen. Als Voraussetzung benoetigen sie entweder eine physische oder virtuelle multidimensionale Datenhaltung. In der Regel wird die physikalische Speicherung durch den Einsatz von proprietaeren Datenbanken erreicht, die im allgemeinen kein SQL unterstuetzen. In anderen Faellen kommt ein relationales Datenbank-Management-System (RDBMS) in Verbindung mit speziellen Tools zum Einsatz. Diese erzeugen zur gleichen Zeit viele Datensichten oder Dimensionen, auch als "Cube" bezeichnet.

Olap erfordert ein grafisches Front-end, das in der Lage ist, die Abfrageresultate zuverlaessig und flexibel zu praesentieren.

Physisches Multi-D

Produkte dieser Kategorie greifen auf proprietaere Datenbanken zu, die speziell fuer Olap-Anwendungen konstruiert wurden. Diese Multidimensionalen Datenbank-Management-Systeme (MDBMS) ermoeglichen, dass sich jede einzelne Zelle in jeder Dimension indizieren laesst, so dass auf jede punktuelle Information ohne Probleme zugegriffen werden kann.

Seit die Datendichte von der Datenquelle und dem Design der Sichten abhaengt, besteht kein notwendiger Zusammenhang mehr zwischen der Anzahl der Datensaetze und der Groesse des physischen Cubes. Da diese Datenbanken auf einer intensiven Indexierung beruhen, benoetigt das Laden 20 bis 30 Prozent mehr Zeit als bei vergleichbaren relationalen Datensystemen. MDBMS eignen sich deshalb insbesondere fuer komplexe Anwendungen, bei denen das Datenvolumen 20 GB nicht ueberschreitet.

Virtuelles Multi-D

Bei komplexen Anwendungen mit mehr als vier oder fuenf Dimensionen und bei grossen Datenbestaenden mit mehr als 20 GB sollten Anwender eine logische Multidimensionalitaet bevorzugen. Dabei ermoeglicht ein Toolset die Analyse; die Daten liegen auf einem RDBMS. Allerdings muss die Datenbank ein Redesign erfahren. In der Regel strukturiert ein sternfoermiges Schema und eine spezielle Indizierung die Zeilen und Spalten neu.

Den Mittelpunkt des Sterns bildet eine grosse Tabelle, die alle Verweise enthaelt. Damit verknuepft sind Tabellen, die einzelnen Dimensionen zugeordnet werden. Diese Dimensionstabellen enthalten textuelle Informationen und Schluesselspalten, die auf gespeicherte Informationen verweisen.