Olaf, du mein Schmetterling

07.12.2005
Hans-Olaf Henkel kennt jeder. Er schloss ein gewerkschaftsfinanziertes (man mag es heute kaum mehr glauben) Studium der Volkswirtschaft ab. Er war Vorsitzender der Geschäftsführung der IBM Deutschland, bevor er dort zum Emea-Chef avancierte. Von 1995 bis 2000 präsidierte er dem Bundesverband der Deutschen Industrie. Ab Juli 2001 leitete Henkel als Präsident die Leibniz-Gemeinschaft, der 80 außeruniversitäre Forschungsinstitute angehören.

Er ist Mitglied in den Aufsichtsräten der Bayer AG, Continental AG, Deutsche Industriebank AG, bei der Daimler-Chrysler Aerospace AG, SMS AG, Ringier AG (genau, wo jetzt auch uns aller Gerd-Ich-war-ein-Bundeskanzler-Schröder Türen öffnen soll) und bei Orange SA. Er ist Senator sowohl der Helmholtz-Gemeinschaft als auch der Max-Planck-Gesellschaft und Mitglied bei Amnesty International.

Auf die Frage der Wochenzeitung "DIE ZEIT" nach dem größten Anfängerfehler antwortete er einmal, das sei, eine Atmosphäre zu schaffen, in der Widerspruch und Kritik nicht geduldet würden.

Vielleicht ist dem alerten, eloquenten wie diskussionsaggressiven Wirtschaftsführer nun genau für diese Einsicht eine besondere Ehrung zuteil geworden: Henkel darf einem Schmetterling seinen Namen geben. Entdeckt wurde der Schuppenflügler in den Bergen der indonesischen Insel Sulawesi. Dort flattert "Bracca olafhenkeli Stüning, 2005" freudig erregt über seinen neuen Künstlernamen vor sich hin.

Zur Familie der Schmetterlinge gehören übrigens neben Wicklern, Zünslern, Bläulingen und Augenspinnern unter anderem auch die Dickkopffalter. Spätestens jetzt ist uns klar: Die Ehrung passt wie angegossen.