Frank Laier arbeitet seit zwei Jahren als Selbständiger in der SAP-Welt. Seitdem hat er die Erfahrung gemacht, dass Entwickler auf der Wunschliste der Unternehmen ganz oben stehen. Das gelte nicht nur für Applikationsentwickler oder Entwickler mit Projektverantwortung, sondern auch für die reinen Programmierer. Obwohl hundert Mal totgesagt, würden sie nach wie vor für den Großrechnerbereich benötigt. Laier selbst hatte bei seinem ersten freiberuflichen Engagement als Entwickler noch ausschließlich mit Cobol und Assembler zu tun. Gleichzeitig wachsen die Anforderungen der Kunden an die Externen, was sich in den Projektausschreibungen widerspiegle. Die Unternehmen erwarten von IT-Freiberuflern Kenntnisse in objektorientierter Entwicklung oder Modulen genauso wie Know-how in Projekt- und Prozess-Management, so Laier: "In der globalen Welt entstehen hierzulande immer neue, interessante Jobs, für die Integratoren, Kommunikatoren mit Software- und Branchenwissen gesucht werden. Für all diese Tätigkeiten bringen Entwickler die besten Voraussetzungen mit."
Neben einer Reihe von Gesetzen macht auch Herbert Ecker die erhöhten Anforderungen der Kunden für die Veränderungen im Berufsbild des freien Softwareentwicklers verantwortlich. Ecker arbeitet als Key Account Manager beim Personaldienstleister Solcom, der IT-Freiberufler vermittelt. In seinen Augen gibt es den Softwareentwickler nicht mehr, sondern nur noch IT-Experten, die sich auf Teilaspekte des Entwicklungszyklus wie Anforderungs-Management, Architektur/ und Design, Programmierung, Test und gegebenenfalls die Wartung spezialisieren und dafür tiefe Detailkenntnisse brauchen. Moderne Softwarearchitekturen, die Prozessintegration und die Organisation der Softwareentwicklung fordern ebenso einen spezialisierten und vor allem erfahrenen Entwickler.
Wenn Ecker von Erfahrung spricht, meint er aber keine Programmierkurse oder andere Schulungen. Selbständige Entwickler bräuchten vor allem Projekterfahrung. Der Externe müsse ins Team passen, wissen, wie er sich bei unscharfen Anforderungen verhält und äußerst kommunikativ sein. In SAP-Projekten müssten zum Beispiel neben dem SAP-Produkt-Standard zusätzliche Funktionalität und Schnittstellen zu Drittprodukten entwickelt und in die betrieblichen Abläufe integriert werden. Der "neue" SAP-Entwickler muss hier nicht nur das klassische ABAP und ABAP OO als Programmiersprachen beherrschen, sondern auch SAP-Module und branchentypische Prozesse kennen und mit parallelen Projekten sowie den dynamisch wechselnden Anforderungen zurecht kommen. "Diese Kompetenz lernt man vor allem in Projekten, selten auf der Schulbank", betont Ecker.
- Freiberufler Roundtable 2010
Über die Zukunftsaussichten von Freiberuflern diskutierten die Auftraggeber (von links): Jutta Rößner (Datev), Armin Barbalata (Mindmatics), Stefan Korsch (Weltbild), Herbert Wittemer (msg Systems), Rainer Göttmann (Metafinanz). Bildquelle: Joachim Wendler - Herbert Wittemer, Personalchef, msg systems
"Der Kunde schickt Freelancer verstärkt zu Beratungshäusern. Diese reichen sie weiter an Agenturen, von denen die Beratungshäuser die Externen zurückkaufen. Die Zeche zahlt der Freelancer mit niedrigeren Stundensätzen." Bildquelle: Joachim Wendler - Rainer Göttmann, CEO, Metafinanz
"Der Freiberufler muss sich dem Stil des Unternehmens und der Branche anpassen." In der Finanzwelt seien der richtige Stil und die Haltung sehr wichtig. Die entsprechende Denkweise sei umso entscheidender, als nicht alle Kunden mit dem Einsatz von Freelancern einverstanden seien. Bildquelle: Joachim Wendler - Jutta Rößner, Abteilungsleiterin in der IT, Datev
"Wir holen uns durch Externe das neueste technische Wissen ins Haus." Bildquelle: Joachim Wendler - Stefan Korsch, Leiter E-Commerce, Weltbild
"Durch die Einsätze in diversen Projekten bringen die Externen neue Ansätze und Methoden mit in das Unternehmen. Davon wiederum profitieren die eigenen Mitarbeiter." - Armin Barbalata, CTO, Mindmatics
"Die fachliche Eignung der Freiberufler hat für uns oberste Priorität. Wir stellen hohe Anforderungen und zahlen auch hohe Stundensätze." Bildquelle: Joachim Wendler - Freiberufler Roundtable 2010
Über die Zukunftsaussichten von Freiberuflern diskutierten die Auftraggeber (von links): Jutta Rößner (Datev), Armin Barbalata (Mindmatics), Stefan Korsch (Weltbild), Herbert Wittemer (msg Systems), Rainer Göttmann (Metafinanz). Bildquelle: Joachim Wendler - Herbert Wittemer, Personalchef, msg systems
"Der Kunde schickt Freelancer verstärkt zu Beratungshäusern. Diese reichen sie weiter an Agenturen, von denen die Beratungshäuser die Externen zurückkaufen. Die Zeche zahlt der Freelancer mit niedrigeren Stundensätzen." Bildquelle: Joachim Wendler - Rainer Göttmann, CEO, Metafinanz
"Der Freiberufler muss sich dem Stil des Unternehmens und der Branche anpassen." In der Finanzwelt seien der richtige Stil und die Haltung sehr wichtig. Die entsprechende Denkweise sei umso entscheidender, als nicht alle Kunden mit dem Einsatz von Freelancern einverstanden seien. Bildquelle: Joachim Wendler - Jutta Rößner, Abteilungsleiterin in der IT, Datev
"Wir holen uns durch Externe das neueste technische Wissen ins Haus." Bildquelle: Joachim Wendler - Stefan Korsch, Leiter E-Commerce, Weltbild
"Durch die Einsätze in diversen Projekten bringen die Externen neue Ansätze und Methoden mit in das Unternehmen. Davon wiederum profitieren die eigenen Mitarbeiter." - Armin Barbalata, CTO, Mindmatics
"Die fachliche Eignung der Freiberufler hat für uns oberste Priorität. Wir stellen hohe Anforderungen und zahlen auch hohe Stundensätze." Bildquelle: Joachim Wendler