Ohne Redesign alte Datenbestaende nutzen Schweizer Chemiekonzern migriert mit 4GL-Werkzeuge

03.09.1993

MUENCHEN (CW) - Mit Hilfe von SQL-Tools dezentralisiert der Schweizer Chemiekonzern Ciba-Geigy International AG die Datenhaltung des hauseigenen Informationssystems. Mainframe- Informationen koennen ohne Redesign fuer die Anwender zugaenglich gemacht werden.

"Die 4GL-Software erlaubt uns den Zugriff auf DB2- und DL1-Daten, ohne die Datenbank neu fuer die dezentralen Anwendungen aufgebaut zu haben", staunt Nicholas Palmer, Sprachen- und Tools-Manager beim zentralen Informationsdienst von Ciba-Geigy. In die neue, verteilte Architektur integriert ist auch das Betriebssystem OS/2.

Waehrend 1990 zu Beginn der Dezentralisierung noch die Transparenz von Pharma-Analysen beispielsweise fuer den Gesetzgeber im Vordergrund stand und ein neues, Unix-basiertes Informationssystem installiert wurde, betont der Konzern heute die kostenguenstige Weiterverwertung alter Datenbestaende.

So setzten die Ciba-Geigy-Programmierer "EDA/SQL" von der Information Builders Inc. ein, um Finanzdaten beispielsweise von der DB/2-Datenbank auf "1-2-3" von der Lotus Development Corp. sowie auf "Focus PC" von Information Builder Inc. zu migrieren. Die Daten sollen Finanz-Controllern zeigen, welche Finanztransaktionen tatsaechlich wichtig fuer das Firmeninteresse sind.

Seit dem dritten Quartal 1992 arbeiten zirka 50 Anwender mit den verteilten Finanzdaten. Zum Oktober ist die Beendigung der Betatestphase fuer den Einsatz des EDA/SQL in Verbindung mit Microsofts "Open Database Connectivity" geplant. Weitere 100 Benutzer sollen dann in den Kreis der Anwender aufgenommen werden.

Zwar sei es schwierig, die Kosteneinsparungen in Heller und Pfennig auszudruecken, doch gehe der Konzern davon aus, dass durch den Einsatz von 4GL-Tools zur Nutzung der Mainframe-Daten eine Applikationsprogrammierung von fuenf Mannjahren umgangen wurde.