Ohne Kataloge kein E-Procurement

26.11.2001
Von 
Vice President Software & SaaS Markets PAC Germany

Intershop bietet zwar eine Import-Schnittstelle, doch mit dieser hat Allago.de schlechte Erfahrungen gemacht, so dass sich Oettinger und sein Team entschieden, ein eigenes Interface zu schreiben. Datashape generiert zudem eine Ascii-Datei mit identischen Produktdaten. Mit dieser Textdatei füttern die Systemverwalter die ERP-Software. Nach dieser Prozedur verfügen sowohl der Webshop als auch das ERP-Programm über die gleichen Stammdaten - eine wesentliche Voraussetzung für die Verarbeitung von Online-Bestellungen.

Bestellt ein Kunde per Browser auf der Allago-Website ein Produkt aus dem Online-Katalog, meldet Enfinity den Auftrag an die ERP-Software weiter. Beide Programme wurden hierzu über einen Konnektor verbunden. Datashape wurde früher von der Firma Technologics unter dem Produktnamen "Sally" vertrieben. Nachdem Internolix Anfang Januar 85 Prozent des Unternehmens übernommen hatte, kaufte der Hersteller nun die ausstehenden Anteile dazu. Oettinger ist seitdem nicht mehr so glücklich mit der Entscheidung für dieses Produkt. Er befürchtet, dass der Käufer die Software künftig nicht mehr ernsthaft vertreiben werde. "Wir überlegen uns, ob wir nicht besser auf ein anderes System wechseln."

E-Procurement-Anbindung

Auch die Hersteller von E-Procurement-Software bieten Katalogsysteme an, entweder eigene oder solche von Spezialanbietern mit denen sie kooperieren. So arbeiten Oracle und die deutsche Softwareschmiede Cataloom zusammen.

Bei der Verknüpfung der Cataloom-Software mit Oracles "Iprocurement" hat der Anwender zwei Optionen: Entweder importiert er den mit Cataloom erstellten Katalog in die Oracle-Umgebung oder er wechselt für die Artikelauswahl kurzzeitig in die Cataloom-Umgebung. In beiden Fällen kehrt er mit gefülltem Warenkorb in die Bestellmaske des Einkaufsprogramms zurück. Eine in Iprocurement ausgelöste Bestellung wird dann an die ERP-Software "Oracle Applications" des Bestellers übermittelt und je nach Anbindung der Lieferanten erhalten auch deren Business-Systeme einen entsprechenden Datensatz.

Die Einbindung ins E-Procurement klappt allerdings nicht immer so einfach, wie die Marketingabteilungen glauben machen. Zwar ähneln sich die Produktbeschreibungen der Katalogsystemhersteller oft wie ein Ei dem anderen, dennoch weisen sie bei näherem Hinsehen erhebliche Unterschiede auf.