Offshoring – nicht um jeden Preis

31.07.2007
Von 
Pascal Matzke ist Vice President & Research Director bei Forrester Research.

Neue Rollen und Verantwortlichkeiten

In vielen Fällen ergibt sich aus der Outsourcing-Strategie auch die Notwendigkeit einer Neuausrichtung der IT-Abteilung. Während zukünftig Programmierkenntnisse oder andere technische Fähigkeiten beispielsweise in den Hintergrund treten, muss nun mehr Wert gelegt werden auf die Unterstützung und das Management der Outsourcing-Prozesse sowie den permanenten Abgleich mit den Zielen der Geschäftsbereiche. Über diese Fähigkeiten verfügen heutige IT-Abteilungen häufig nicht, sie müssen innerhalb des Teams aufgebaut und entwickelt werden. Dabei sind vor allem kommunikative Fähigkeiten und Team-Skills der Softwarearchitekten, Business-Analysten, technischen Redakteure, Ansprechpartner für die Anbieter und Programm- und Projekt-Manager gefragt. In diesem Zusammenhang sollte man auch die Erwartungshaltungen und Auffassungen gegenüber den Mitarbeitern der Offshore-Dienstleister grundsätzlich überdenken, möglicherweise helfen dabei Einführungskurse zum Thema Offshore-Outsourcing.

Ein solches Training dient vor allem dazu, den Beteiligten die Chancen, aber auch die Risiken des Offshorings zu erläutern. Die Ziele werden kritisch begutachtet und die Rollen der Beteiligten im Rahmen des Projekts besprochen. Hilfreich sind Best-Practices-Präsentationen zur Provider-Steuerung, Kommunikation mit Dienstleistern sowie zur Formulierung der Spezifikationen. In der letzten Konsequenz sollten Unternehmen nichts unversucht lassen, um einen plötzlichen Zusammenprall der unterschiedlichen Kulturen im Verlauf des Projekts zu vermeiden.