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Offshore-Start-up Symphony gewinnt Manugistics und Broadvision

29.07.2003

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Die auf Offshore-Softwareentwicklung in Indien spezialisierte Start-up-Firma Symphony Services mit Hauptsitz im kalifornischen Palo Alto und Entwicklungszentrum in Bangalore hat Manugistics und Broadvision als erste namhafte Kunden gewonnen. Symphony-CEO (Chief Executive Officer) Bob Evans schätzt das Volumen des Marktes für ausgelagerte Softwareentwicklung auf 2,5 bis 3,5 Milliarden Dollar. "Wir sind nicht gierig, wir wollen nur die Hälfte davon", erklärt er ganz unbescheiden.

Evans war einem Bericht von "Computerwire" zufolge zusammen mit Chairman Romesh Wadhwani früher für Aspect Development tätig und baute für seinen Ex-Arbeitgeber in Indien ein Offshore-Center mit 700 Mitarbeitern auf. Er koordinierte gleichzeitig die Übernahme von Aspect durch i2 im Jahre 2000 - mit einem Kaufpreis von heute absurd erscheinenden 9,3 Milliarden Dollar der noch immer teuerste Software-Deal der Geschichte. Das Offshore-Geschäft brachte Aspect laut Evans zwischen acht und zehn Prozent mehr operative Marge.

Bedenken, viele große Softwarehäuser bauten doch längst ihre eigenen Offshore-Ableger auf, lässt Evans nicht gelten. "Es gibt weniger als 15 Mega-Softwareanbieter, die über ausreichende Ressourcen für einen eigenen Offshore-Entwicklungsbetrieb verfügen", meint der Symphony-Chef. Hingegen gebe es Hunderte kleinerer ISVs (Independent Software Vendors), für die es sehr schwer sei, selbst nach Indien zu gehen und dort die besten Talente anzuwerben. Evans hofft, künftig pro Monat einen Neukunden für einen Mehrjahresvertrag zu gewinnen. Typischerweise würden einem Klienten zwischen 80 und 100 Offshore-Entwickler gewidment; bei Bedarf auch mal "mehr als 300". Auch für Software-Start-ups werde man gern tätig, dann allerdings mit kleineren Teams um die 20 Köpfe. (tc)