"Offshore-Anbieter gewinnen Marktanteile"

02.12.2004

CW: Wie groß schätzen Sie die Bedrohung der klassischen Dienstleister durch Offshore-Anbieter wie Wipro oder Tata Consultancy Services ein?

Tramacere: Die Offshorer setzen in Europa vor allem auf Qualität und ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis. Dabei konzentrieren sie sich auf Anwendungsentwicklung und -wartung. Vor allem die führenden indischen Anbieter werden neue Initiativen starten, um ihre Präsenz in Europa zu stärken. Für hiesige Kunden ist es besonders wichtig, auch onsite, das heißt im eigenen Unternehmen, auf Mitarbeiter des Dienstleisters zurückgreifen zu können.

CW: Wie sollte das Verhältnis zwischen lokal erbrachten Diensten und Offshore-Services idealerweise aussehen?

Tramacere: Zirka 70 Prozent der Arbeit müssen offshore erledigt werden, sonst sind keine Kostenersparnisse zu erzielen. Die übrigen 30 Prozent sollten sich verteilen auf Onsite-Personal beim Kunden und Offside-Entwicklungszentren, das heißt entweder Standorte im gleichen Land oder in einer nahe gelegenen Region. Diese dienen etwa dazu, die erstellte Software zu testen und zu debuggen.

CW: Wie wichtig sind Kenntnisse der Landessprache des Kunden?

Tramacere: Gerade in Deutschland spielen Sprachkenntnisse eine wichtige Rolle, beispielsweise für Marketing-, Vertriebs- oder Projekt-Management-Themen. Das gilt besonders für Dienstleister, die sich auf bestimmte Branchen wie den Finanzsektor konzentriert haben.