Handelsbank Lübeck setzt Olivetti-Terminals ein:

Offline-Absicherung, wenn der Hostrechner schweigt

20.01.1978

LÜBECK (ee) - Standardlösung in kostengünstiger Massenproduktion oder maßgeschneiderte Spezialentwicklungen? Die neue Antwort auf diesen alten - wie sich nun herausstellt, nur scheinbaren - Gegensatz ist: Modularer Aufbau von Software und Hardware.

Die Handelsbank in Lübeck wird Anfang 1978 rund hundert offline-fähige Olivetti-Dialogterminals vom Typ TC 808, einer standardisierten TC 800-Version, installieren. Die Ausstattung jedes Einzelplatzes besteht aus alphanumerischer Tastatur, Matrixdrucker mit 50 Zeichen/sec, Bildschirm mit 260 Zeichen, Leitungssteuereinheit und Magnetbandkassetteneinheit als Programm- und Datenträger. Die Terminals werden in der Hauptniederlassung und 48 Zweigstellen in Universalkassen wie im Servicebereich für die Verbuchung des am Schalter anfallenden baren und unbaren Zahlungsverkehrs im Kontokorrent- und Spargeschäft eingesetzt. Neben dem Kontenänderungsdienst gehören Abfragen über die gespeicherten Daten zum Aufgabengebiet des Terminalsystems.

Alle Kontenbestände werden im Realtime-Betrieb geführt. Die Terminals sind über insgesamt 26 Leitungen mit einem Honeywell Bull Datanet 6632, das an eine Honeywell Bull 6620 angeschlossen ist, verbunden.

Im Offline-Fall zeichnet die Magnetbandkassette Kassenumsätze auf, die nach Wiederherstellung der Online-Verbindung im Stapel an den Rechner übertragen werden. Dieser Absicherung gegen Ausfälle der Datenkommunikation (und der außerdem damit verbundenen Möglichkeit, in Spitzenzeiten Überlastungen abzubauen) wird im Bankgeschäft zunehmend mehr Wert beigemessen.