Office: MS stoppt die OEM-Lizenzen

20.12.1996

MÜNCHEN (CW) - Microsoft hat die Preispolitik für sein Zugpferd "Office" geändert. Mit der Version 97 der für das kommende Jahr angekündigten Bürosuite wird es - ausgenommen für die Textverarbeitungs-Komponente "Word" - keine OEM-Lizenzen mehr für deutsche PC-Hersteller geben.

Die bisherige Praxis hat dazu geführt, daß es durch die OEM-Lizenzierung vor allem für kleine Händler kaum noch Gründe gibt, Produkte der Gates-Company zu vermarkten, begründet Gregory Gordon, Marketing-Direktor der deutschen Dependance, die Entscheidung. Microsoft erziele jedoch mit diesen Verkäufern mehr als 50 Prozent seines Umsatzes.

Weil die bisherigen Preise "nicht mehr durchsetzbar sind", sollen zudem die Endverkaufspreise für Office merklich gesenkt werden. Die Professional-Version wird laut Microsoft künftig rund 1300 Mark statt 1800 Mark, die Standard-Ausführung 1100 statt 1300 Mark kosten. Indes werten Branchenbeobachter die Preissenkungen für Office 97 als erste Reak- tion auf drohende Anteilsverluste zugunsten von Corel. Das kanadische Unternehmen konnte den Marktanteil seines Konkurrenzprodukts "Corel Office" in den letzten Monaten mit Dumpingpreisen erheblich ausbauen.