Österreich: Mobiles Internet deutlich langsamer als beworben

29.06.2007

Im Durchschnitt wurde mit 868 kbit/s in Landeshauptstädten nicht einmal ein Fünftel, in ländlichen Gemeinden mit 499 kbit/s nur ein Siebentel der beworbenen "maximalen" Geschwindigkeit von 3.600 kbit/s erreichbar. Die durchschnittlich höchsten Raten erzielten die Forscher in den Vororten, wo ein relativ guter Ausbau und eine geringe Nutzerdichte bis zu 1002 kbit/s möglich machten.

Die Tests in Gebäuden, wo in der Realität die hauptsächliche Nutzung stattfindet, ergaben durchschnittliche Geschwindigkeiten von 868 Kbit/s, außerhalb der Gebäude stieg sie um etwa fünf Prozent auf 908 Kbit/s. Wie beim Download blieben die Anbieter auch beim Upload hinter den Erwartungen zurück. Österreichweit betrug die durchschnittliche Uploadgeschwindigkeit nur 241 kbit/s, wobei in den Landgemeinden nur 115 kbit/s erreicht wurden. Die Studie zeigt, wie stark die Verbindungsqualität von der Anzahl der Nutzer abhängt. Im 5. Wiener Gemeindebezirk wurden bei einer Verbindung noch 1.880 kBit/s erreicht, bei drei gleichzeitigen Verbindungen sank der Wert auf 810 kBit/s und bei sechs auf 502 kBit/s.

Die Messung der durchschnittlichen Verzögerungszeiten bei der Datenübermittlung ergab bei den mobilen Breitbandangeboten eine Verzögerung von 422 Millisekunden. Damit werden die Grenzwerte für sehr gute Sprachqualität (200 Millisekunden) sowie für akzeptable Sprachqualität (Grenzwert 400 Millisekunden) bei VoIP deutlich überschritten. Internet-Anwendungen, die kurze Verzögerungszeiten benötigen, sind in der Praxis an vielen Orten nur eingeschränkt oder gar nicht nutzbar.