EDP-Untersuchung über japanische Telefaxindustrie:

OEM-Exporte erschließen Auslandsmärkte

17.09.1982

TOKIO (cmd) - Die japanische Konkurrenz macht sich jetzt auch auf dem Telefaxsektor bemerkbar. Nach einer Analyse des EDP Japan Reports, Tokio, erzielten die Hersteller aus Nippon von 1977 bis 1981 eine wert- und mengenmäßige Produktionssteigerung von durchschnittlich 300 Prozent pro Jahr. Die Zahl der exportierten Einheiten stieg im gleichen Zeitraum um rund 1200 Prozent auf 37000. Der wertmäßige Zuwachs belief sich auf 800 Prozent und betrug Ende 1981 22 Milliarden Yen.

Der Anteil der Exporte an der Gesamtproduktion kletterte von 9,7 auf 29 Prozent nach Einheiten und von 8,7 auf 20,7 Prozent nach Wert. Die beiden großen Märkte USA und Europäische Gemeinschaft waren mit zusammen 80 Prozent Hauptabnehmer japanischer Produkte. Hinter den Vereinigten Staaten waren die Bundesrepublik, Großbritannien und Schweden die besten Einzelkunden.

Den Erfolg der Japaner erklärt der EDP Report mit deren spezieller Verkaufsstrategie. So betrieben beinahe alle großen Telefaxhersteller ihren Export entweder über einen OEM-Kontrakt mit führenden amerikanischen oder westeuropäischen Fernkopiererproduzenten oder über ein im Ausland gegründetes Joint-venture-Unternehmen mit Beteiligung der Konkurrenz. Hierbei seien die Japaner allerdings bei weitem nicht so erfolgreich gewesen.

Die OEM-Vereinbarungen umfassen nach EDP-Angaben jeweils eine Vereinbarung zwischen Fujitsu Ltd. und Murata Data Equipment Corporation mit Burroughs, zwischen Oki Electric Industry Co. und 3M (Minnesota Mining & Manufactoring Co.), zwischen Toshiba/Oki Electric und Pitney Bowes, zwischen Sharp und Exxon Corp., zwischen Fuji Xerox, Exrox USA und Rabk Xerox Ltd. in England sowie zwischen Oki Electric und der englischen Muirhead Corp.

Die treibenden Kräfte für die große Wettbewerbsfähgikeit japanischer Telefaxgeräte sind nach Meinung von EDP das erfolgreiche Bemühen, die japanische Sprache in digitale Zeichen umzuwandeln, zweitens die hohen Anforderungen der Anwender in bezug auf die Bildqualität und drittens der Bedarf an schnelleren Datenübertragungseinrichtungen angesichts der teuren Leitungsgebühren in Japan.

Als weiterer Faktor wird der Wettbewerb der Hersteller untereinander angeführt.

Darüber hinaus hätten gerade die OEM-Kontrakte mit US- und europäischen Herstellern die Position der japanischen Telefaxindustrie weiter gestärkt. Für 1982 rechnet EDP daher damit, daß der OEM-Export mehr als 75 Prozent der gesamten Ausfuhren ausmachen werde.