55,9 Prozent der Betriebe berichten laut Creditreform von sinkenden Gewinnmargen. 47,8 Prozent müssen die gestiegene Kostenbelastung laut Umfrage in Form höherer Preise an ihre Kunden weitergeben. Allerdings sind nicht alle Wirtschaftsbereiche gleichermaßen von den hohen Energie- und Rohstoffpreisen betroffen. Weniger belastend sind die jüngsten Preissteigerungen bislang für die Branchen unternehmensnahe Dienstleistung, EDV und Software, Forschung und Entwicklung sowie für das Kredit- und Versicherungsgewerbe. Dennoch dürften sich die Auswirkungen nach Ansicht von Creditreform in Form von Zweitrundeneffekten bald auch in diesen Wirtschaftsbereichen bemerkbar machen. Hart getroffen werden hingegen heute schon das Baugewerbe, die Metall- und Elektrobetriebe sowie die Verkehrs- und Logistikwirtschaft.
51.000 Betrieben droht das Ende
Die zunehmende Kostenbelastung erhöht insbesondere im Baugewerbe (64,3 Prozent der Befragten), aber auch im Einzelhandel (61,3 Prozent), den Druck auf die Gewinnmargen. Als dramatischste Auswirkung der aktuellen Rekordpreise an den Rohstoff- und Energiemärkten droht sogar die Schließung von Unternehmen. Nach Aussagen der betroffenen Firmen stehen bereits jetzt 1,5 Prozent aller kleinen und mittleren Unternehmen vor der Geschäftsschließung. Das entspricht einer Zahl von 51.000 Betrieben in ganz Deutschland. Allein im Einzelhandel befürchten 15.000 Firmeninhaber (3,2 Prozent), ihr Geschäft aufgeben zu müssen. Im Verkehrs- und Logistiksektor sowie im Baugewerbe rechnen 3,8 beziehungsweise 1,5 Prozent der Mittelständler mit dem Aus. Das entspricht jeweils einer Zahl von 5.600 Unternehmen.