Öko-Institut gibt Kaufempfehlung für Computer

12.02.2007
Von Dorothea Friedrich
Das Freiburger Öko-Institut e.V. hat seine EcoTopTen-Kaufempfehlungen für Computer veröffentlicht.

Es gab allerdings keine Testsieger. Der Grund sei die Schnelllebigkeit des Computer-Markts, wie Dietlinde Quack, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Öko-Institut sagte. Als Alternative stellt das Institut eine Übersicht zur Verfügung, anhand derer User die passenden Geräte finden können. „Die Frage nach dem optimalen Produkt hängt im PC-Bereich sehr stark von der Nutzung ab, die Profile sind hier sehr unterschiedlich“, sagte Carl-Otto Gensch, Bereichsleiter Produkte und Stoffströme am Öko-Institut. Daher sei es schwer, pauschale Empfehlungen zu geben. Bei einer Waschmaschine sei das leichter.

Potenzielle Käufer sollten sich vor der Anschaffung eines Rechners genau überlegen, wofür sie das Gerät brauchten. Denn eine auf den persönlichen Bedarf zugeschnittene Ausrüstung schone nicht nur die Umwelt, sondern auch die Geldbörse.

„Je leistungsstärker ein Computer ist, umso höher ist in der Regel nicht nur sein Kaufpreis, sondern auch sein Energieverbrauch“ sagte Quack: „Für die üblichen PC-Anwendungen sind die angepriesenen Komponenten oftmals überdimensioniert und verbrauchen damit unnötig Strom.“ Hersteller werben eher mit besonders leistungsstarken Einzelkomponenten. Häufig verbrauchten diese jedoch viel Strom, der gespart werden kann, wenn Komponenten in dieser Leistungsstärke für die genutzten Anwendungen gar nicht erforderlich sind, so die Experten.

Notebooks werden dagegen grundsätzlich sehr viel energieeffizienter konzipiert als Desktop-Rechner, da eine hohe Energieeffizienz eine längere Laufzeit der Akkus ermöglicht. Ein Notebook verbraucht laut Öko-Institut rund 70 Prozent weniger Strom als ein vergleichbarer Desktop-PC. Jedoch gelte es auch hier, die Ausstattung des Gerätes mit Hilfe der EcoTopTen-Kaufempfehlung passend zum Bedarf zu wählen.

Laut seiner Komponentenliste empfiehlt das Öko-Institut für einen Einsteiger-PC einen aktuellen Doppelkernprozessor, Grafik und Sound onboard sowie eine 100 Gigabyte große Hardisk. Der jährliche Verbrauch liege bei 88 Kilowattstunden oder 17 Euro jährlich. Spielefreaks sollten zu einem aktuellen Doppelkernprozessor (2,4 Gigahertz), einer PCI-Express-Grafikkarte mit 256 Megabyte Speicher und DVI-Ausgang, einer Soundkarte sowie einer 150 Gigabyte großen Harddisk greifen. Hier schlägt sich der Verbrauch bei effizienter Komponentenwahl mit 234 Kilowattstunden oder 46 Euro zu Buche.

Der Gesamtstromverbrauch hängt zudem an den verwendeten Peripheriegeräten ab. Beim Flachbildschirm stellten die Experten ebenfalls große Unterschiede fest, wobei die Gesamtkosten je nach Gerät zwischen 77 und 218 Euro variieren

Im Gegensatz zu Computern und den meisten anderen Elektrogeräten im Haushalt spielt der Energieverbrauch eines privat genutzten Druckers mit durchschnittlich 30 bis 40 Kilowattstunden pro Jahr dagegen eine eher geringe Rolle. Aus Sicht der Umwelt ist der Papierverbrauch entscheidend, der bei der Nutzung eines Druckers rund neunzig Prozent der Umweltauswirkungen ausmacht. Weil dieser und viele weitere Aspekte, die einen Einfluss auf die Umweltauswirkungen und Kosten haben, jedoch nicht durch den Drucker selbst, sondern durch das individuelle Druckverhalten bestimmt werden, verzichtet EcoTopTen auch bei Druckern auf die Empfehlung von konkreten Produkten.