GMD-Studie über Informationstechnik in der Verwaltung

Öffentliche Hand: Das Sparziel dominiert

25.11.1983

SANKT AUGUSTIN (CW) - Die Ergebnisse einer Studie über Möglichkeiten, Bedarf und Nutzen von Informations- und Kommunikationstechnologien in der Öffentlichen Verwaltung hat die Gesellschaft für Mathematik und Datenverarbeitung (GMD), Sankt Augustin, jetzt veröffentlicht.

Danach werden innovative Schritte in Zukunft in der stärkeren Nutzung der Informationstechnik in komplexen Planungs-, Entscheidungs-, Steuerungs- und Kontrollprozessen innerhalb der Vollzugsverwaltung liegen. Kombiniert mit einer besseren kommunikationstechnischen Verflechtung und mit der Integration vom Daten- und Textverarbeitung rücke die "ganzheitliche Sachbearbeitung und Beratung" in den Bereich des Möglichen. Im Vergleich zur privaten Dienstleistungsverwaltung bewege sich die öffentliche Verwaltung allerdings noch "sehr zurückhaltend und weitgehend ohne klare Perspektive".

Die Autoren der Studie - sechs Wissenschaftler des Institutes für Angewandte Sozialforschung der Universität Köln unter Leitung von Prof. Renate Mayntz - bezweifeln, ob aus der Verwaltung selbst ausreichende Anstöße für die zunehmende Nutzung der Informationstechnik kommen können. Ihrer Meinung nach bedarf es wohl der Initiative von außen.

Fazit der Wissenschaftler: Diese zur Zeit vorhandene "Eindimensionalität" lasse befürchten, daß langfristig und im Gesamtzusammenhang nicht nur die Chancen einer effektiveren und möglicherweise zugleich effizienterer Aufgabenerledigung verbaut würden, sondern darüber hinaus zukünftige Konflikte mit Mitarbeitern und Klienten geradezu programmiert seien.