IT-Systeme gliedern - Komplexität reduzieren

Objectif entflechtet Softwarearchitekturen

10.05.2002
MÜNCHEN (CW) - Die Berliner Microtool GmbH gibt Ende Mai Version 4.7 ihres auf der Unified Modeling Language (UML) basierenden Entwicklungswerkzeugs "Objectif" frei. Schwerpunkt der neuen Funktionen ist die Entflechtung und Restrukturierung von Softwarearchitekturen.

Dieses auch als Refactoring bezeichnete Vorgehen ist zum Beispiel dann angesagt, wenn neue Geschäftsprozesse mit bestehenden Applikationen abgebildet werden sollen. Basis für ein Refactoring ist die Visualisierung von Komponenten und ihren Abhängigkeiten. Hierfür bietet das Update jetzt eine bessere Unterstützung: Abhängigkeiten, die das Tool ermittelt und verwaltet, lassen sich im Rahmen neuer Package-Diagramme darstellen. Per Reengineering wird der Ist-Zustand einer Architektur mit allen dafür notwendigen Informationen abgebildet.

Bereits in der aktuellen Version unterstützt Objectif das Refactoring. Unabhängig davon, ob ein Element im Modell oder im Code verändert wird, aktualisiert das Tool alle Verwendungsstellen automatisch, denn Modell und Code stellen für die Software nur zwei Sichten auf denselben Gegenstand dar. Neu hinzu gekommen sind Refactoring-Patterns wie das Extrahieren einer Klasse, einer Superklasse beziehungsweise eines Interface oder einer abgeleiteten Klasse. Alle Patterns lassen sich dialoggesteuert anwenden. Dabei entscheidet der Anwender, welche Methoden er in das extrahierte Element übernehmen will, das Tool aktualisiert dann alle Abhängigkeiten in Modell und Code automatisch.

Laut Anbieter lässt sich das Refactoring in jeder gewählten Entwicklungsumgebung vornehmen. Spezielle Unterstützung kommt für das Java-Umfeld: Mit dem integrierten "J-Unit"-Test-Framework kann der Anwender über die in Objectif definierten Testklassen und -suiten prüfen, ob der geänderte Code noch der Spezifikation entspricht. (ue)