Object World: Anwender freuen sich ueber Produkte Die Anbieter ueberzeugen mit Implementierungen von Corba 2

25.08.1995

MUENCHEN (CW) - Auf der Object World in San Franzisko wurde bewiesen: Mit Hilfe von Version 2.0 der Common Object Request Broker Architecture (Corba) koennen sich Objekte ueber heterogene Netze und Systemumgebungen hinweg verstaendigen.

Demonstriert wurde diese von Client-Server-Anwendern lang ersehnte Faehigkeit anhand der computerisierten Variante des Brettspiels Monopoly. Dabei sassen die Teilnehmer an verschiedenen Systemen, die mit Hilfe von Corba-2-Software kommunizierten. Mit dieser Praesentation zeigten die meist aus dem Unix-Lager stammenden Anbieter auch, dass sie - zumindest angesichts der drohenden Microsoft-Konkurrenz - in der Lage sind, Standards umzusetzen.

Die vom IDG News Service auf der Object World befragten Anwender fanden die Vorstellung der Corba-Anbieter ueberzeugend. Vor allem freuten sie sich darueber, dass die diesjaehrige Veranstaltung weitgehend von Produkten bestimmt war. "Insbesondere Next und Sunsoft haben hier einiges geleistet", lobt Ris Chowdhury, Automationsberater des weltweiten Paketdienstes Federal Express.

Was Corba 2 betrifft, so liegt die Bedeutung dieser Technik fuer Chowdhurys Unternehmen, das aus Kostengruenden auf Objekttechniken setzt, vor allem im Entwicklungsbereich. "Bei uns muessen Objekte kommunizieren, die mit Tools von Cadre, Next, Powersoft, HP und Parcplace erstellt wurden."

Die Ingenieure von Lockheed Martin aus Palo Alto legen dagegen Wert auf die Anwendungsseite. Sie wollen Corba 2 unternehmensweit als Infrastruktur fuer das Arbeiten mit verteilten Objekten einsetzen. Allerdings interessiert sich das Unternehmen auch fuer Microsofts OLE-Technik, die in ihrer verteilten Form mit Corba 2 konkurrieren soll.

Um die von den Middleware-Anbietern angepeilte Arbeitsteilung mit OLE am Windows-Front-end und Corba zur Kommunikation mit dem Rest der heterogenen DV-Welt durchsetzen zu koennen, kommt es nun, so Besucherstimmen, darauf an, wie gut die Verbindungen der beiden Techniken funktioniere.

Der raschen weltweiten Verbreitung von Corba 2 soll durch das ebenfalls auf der Object World gezeigte "Internet Interoperability Object Protocol" (IIOP) nachgeholfen werden. Damit sollen Objekte ueber das Internet kommunizieren koennen.