Object Design fuehrt Inc.-500-Liste an IT bleibt eine sichere Wette fuer ambitionierte Jungunternehmer

04.11.1994

MUENCHEN (qua) - Von den zehn am schnellsten wachsenden Privatunternehmen der USA sind acht im Informationstechnik- Geschaeft aktiv. Das weist die aktuelle "Inc.-500"-Liste des in Boston herausgegebenen Wirtschaftsblattes "Inc. Magazine" aus. Spitzenreiter ist die Object Design Inc., Burlington, Massachusetts.

Seit 13 Jahren ermittelt die US-Zeitschrift alle zwoelf Monate die 500 wachstumsstaerksten Privatfirmen der Vereinigten Staaten. Sie stuetzt sich auf die Umsatzzahlen, die die Unternehmen selbst herausgegeben haben, untermauert durch Steuererklaerungen, Berichte von Wirtschaftspruefern sowie Telefoninterviews mit leitenden Angestellten.

Wie der Begriff "Inc." bereits suggeriert, wurden nur solche Unternehmen erfasst, deren Anteile nicht an der Boerse zu haben sind. Bedingung war zudem, dass die Einnahmen im Jahr 1989 mindestens 100000 Dollar, aber nicht mehr als 25 Millionen betragen hatten. Entscheidend fuer das Ranking war die Umsatzsteigerung von 1989 bis 1993.

Die 1988 gegruendete Object Design Inc. wuchs innerhalb der vergangenen vier Jahre von einem elf Mitarbeiter zaehlenden Kleinbetrieb zu einem Unternehmen mit mehr als 200 Beschaeftigten heran. Im selben Zeitraum stiegen die Jahreseinnahmen von 105000 Dollar auf 24,65 Millionen, was einem durchschnittlichen Zuwachs von fast 6000 Prozent per annum oder einer absoluten Steigerungsrate von mehr als 23 000 Prozent entspricht.

Object Design entwickelt und vertreibt das objektorientierte Datenbank-Management-System Objectstore. Unter den Investoren der Softwareschmiede befindet sich auch die IBM. Machte das Unternehmen 1989 noch Verluste, so schrieb es 1993 deutlich schwarze Zahlen.

Riesenhafte Umsatzspruenge

Erheblich weniger als Object Design hat die auf dem dritten Platz rangierende Rasna Inc., San Jose, Kalifornien, zugelegt: Der Umsatzanstieg von 1989 auf 1993 betrug aber immer noch fantastische 15600 Prozent. Das Unternehmen bietet Software fuer den Ingenieurbereich an, was ihm 1993 Einnahmen in Hoehe von 16,2 Millionen Dollar bescherte.

Ein Vielfaches an Umsatz fuhr die Fust Group aus Shamong in New Jersey ein. Der Telefonservice-Anbieter konnte im vergangenen Jahr nahezu 42,6 Millionen Dollar verbuchen. Da er vor vier Jahren bereits 272000 Dollar eingenommen hatte, belief sich die Umsatzsteigerung allerdings nur auf rund 15500 Prozent. Dafuer war das Unternehmen im vergangenen Jahr hochprofitabel. Unter dem Strich blieb eine Marge im zweistelligen Prozentbereich.

Ebenfalls mehr als 15 000 Prozent Einnahmenplus verzeichnete die Micro Voice Applications Inc., Minneapolis, deren Geschaeft die Software fuer interaktive Stimmausgabe ist. Mit nur 62 Mitarbeitern generierte das Unternehmen aus dem Mittelwesten im vergangenen Jahr fast 26 Millionen Dollar Umsatz.

Das zweite Telecom-Unternehmen unter den ersten Zehn ist die Access America Telemanagement Inc. aus Chesterfield, Montana. Um 14 500 Prozent steigerte der Anbieter zwischen 1989 und 1993 seine Einnahmen, die im vergangenen Jahr rund 26 Millionen Dollar betrugen. Gewinne konnte er allerdings noch nicht einstreichen.

Auf Platz sieben steht ein Software-Unternehmen, das durch System- Management-Werkzeuge fuer verteilte DV-Landschaften von sich reden gemacht hat: die Tivoli Systems Inc., Austin, Texas. Der Umsatz lag bei nicht ganz 13 Millionen Dollar und damit um etwa 12 500 Prozent hoeher als 1989. Nur liess der Profit etwas zu wuenschen uebrig.

Die PC & More Inc. aus Fremont, Kalifornien, belegt schliesslich den zehnten Rang. Mit verteilten Computersystemen erzielten die 35 Mitarbeiter 1993 Einnahmen in Hoehe von annaehernd 13 Millionen Dollar und standen damit um rund 11 400 Prozent besser da als vor vier Jahren.