Oben ist die Luft dünner

17.10.2003
Von Helga Ballauf

Durchhaltevermögen wichtig

In drei Jahren soll die LF Consult GmbH schwarze Zahlen schreiben. Ein ehrgeiziges Ziel, nicht nur deshalb, weil es unter den PPS-Entwicklern viel Konkurrenz gibt. Die Herausforderung ist auch deshalb groß, weil das Geschäft mit Entwicklung, Verkauf und Consulting von kompakten Softwaresystemen personalintensiv und die Auftragsanbahnung langwierig ist. Zudem überlegen es sich die potenziellen Kunden aus dem Mittelstand in wirtschaftlich schlechten Zeiten besonders gut, ob sie in ein neues Softwarekonzept investieren, an das sie dann jahrelang gebunden sind.

Doch Löllmann ist optimistisch:"Wir wissen von Informationsveranstaltungen, dass es eine Nachfrage für unser Produkt gibt. Wir haben das System schon mehrfach installiert und kennen daher die Punkte, an denen Probleme entstehen können." Ohne diese Erfahrung wäre der Sprung in die Selbständigkeit im aktuellen ökonomischen Umfeld "fahrlässig", meint der junge Geschäftsmann. Jetzt sind aus seiner Sicht zwei Eigenschaften nötig: Risikobereitschaft und Durchhaltevermögen.

Peter Schmitt ist mit Leib und Seele Ingenieur. Dennoch steckt der Fachmann für Elektrotechnik zuletzt seine gesamte Freizeit in ein ganz anders geartetes Studium. Schmitt absolviert an der Universität Würzburg den berufsbegleitenden MBA-Studiengang Business Integration. Sein Beweggrund: "Betriebswirtschaft erhält beim Weg auf der Karriereleiter nach oben eine immer größere Bedeutung." Ein paar Stufen hat er bereits genommen: Nach dem Diplom an der FH Nürnberg durchlief Schmitt ein internationales Traineeprogramm beim Ingolstädter Autohersteller Audi. Danach arbeitete er in der Fertigungsplanung, wo der hochautomatisierte Herstellungsprozess ständig weiter entwickelt wird. Inzwischen ist er in die Abteilung Strategieplanung aufgerückt.

Zusatzstudium selbst bezahlt

Ob es nun um die Berechnung der Investitionskosten für eine Modellserie oder um Fragen des Marketing geht - Schmitt erlebt ständig, dass ein aufstiegsorientierter Ingenieur etwas von betriebswirtschaftlichen Grundlagen und von Management-Methoden verstehen muss. Im MBA-Studiengang bei den Würzburger Wirtschaftsinformatikern lernt er, wie sich Betriebsabläufe und Geschäftsprozesse mit informationstechnischen Mitteln optimieren lassen. Berufsbegleitend zu studieren hat seine Vorteile.