O2 will im Sommer den Stellenabbau starten

13.06.2007
Der kleinste deutsche Mobilfunker leidet unter dem Preiskampf im Markt, den die Wettbewerber – allen voran E-Plus mit seinen Billigmarken – angezettelt haben.

Der Mobilfunkanbieter O2 will hierzulande mehrere hundert Arbeitsplätze abbauen. Die in den Medien genannte Zahl von 1.000 sei allerdings deutlich zu hoch, sagte Deutschlandchef Rudolf Gröger in Düsseldorf am Dienstag am Rande einer "Handelsblatt"-Tagung: "Der Umfang des Stellenabbaus soll in diesem Sommer bekannt gegeben werden." Betroffen seien die Bereiche Technik und Marketing. Der nach Kundenzahlen kleinste Mobilfunkkonzern Deutschlands reagiert mit dem Sparprogramm auf die sinkenden Handy-Tarife, die auch die Margen der Wettbewerber belasten. T-Mobile, Vodafone D2 und E-Plus haben ihre Kosten zum Teil massiv gesenkt. Für dieses Jahr kündigte Gröger Einsparungen in Höhe von 78 Millionen Euro an. "Im kommenden Jahr wollen wir die Kosten um 100 Millionen Euro senken." Im vergangenen Jahr hatte O2 Deutschland bereits 250 Stellen gestrichen.

Künftiges Wachstum verspricht sich die Telefonica-Tochter vom Breitbandgeschäft. So sollten Konvergenzprodukte von Mobilfunk und Festnetz zusätzliche Erlöse bringen. "Telefonica will in Deutschland ein nennenswerter Spieler sein. Dabei setzen wir auf Konvergenz", sagte Gröger. Die Integration von Telefoncia Deutschland, die vor allem Großkunden bedient, sei abgeschlossen. "Das DSL-Geschäft fahren wir langsam hoch. Bis zum Ende des Jahres wollen wir 130.000 bis 150.000 Kunden haben." Für den weiteren Jahresverlauf erwartet Gröger eine Ergebnisverbesserung: "Das erste Quartal war das schlechteste. Alle folgenden werden besser", sagte er. Bis zum Auftaktquartal hatte die Gesellschaft 20 Quartale in Folge Zuwächse verbucht.

Beim Aufschwung sollen auch Preisabschläge helfen: So habe O2 zum Teil günstigere Preise als der Rivale E-Plus, der seine Preise massiv gesenkt hatte. "Wir lassen E-Plus nicht mehr allein", sagte Gröger. Spekulationen über einen Rücktritt wies der Manager zurück. "Meine Motivation ist unverändert groß", sagte Gröger. In Medienberichten wurde über einen Rückzug spekuliert, da die Mutter Telefonica mit der Entwicklung von O2 Deutschland nicht zufrieden sei. (dpa/ajf)

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