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O2 und E-Plus fordern Lockerung der UMTS-Bedingungen

16.09.2002

MÜNCHEN (COMPUTERWOCHE) - Mit der Gewährung eines Überbrückungskredits scheint die Rettung des von der Insolvenz bedrohten Mobilfunkanbieters Mobilcom zumindest vorübergehend gesichert. Unterdessen haben die kleineren UMTS-Lizenznehmer mehr Spielraum beim Ausbau der Mobilfunknetze der dritten Generation gefordert. Die im August 2000 festgesetzten Lizenzbedingungen, die eine UMTS-Durchdringung von einem Viertel der deutschen Bevölkerung bis Ende nächsten Jahres vorsehen, müssen nach Ansicht von O2 (ehemals Viag Interkom) und E-Plus an die neuen Marktbedingungen angepasst werden. Die finanziell schwer gebeutelten Mobilfunkanbieter erhoffen sich erleichterte Wettbewerbsbedingungen angesichts der anhaltenden Unsicherheit über die Akzeptanz von UMTS. Es sei sinnvoller, das Netz bedarfsgerecht aufzubauen anstatt sich auf die "regulatorische

Erfüllungsplicht" berufen zu müssen, hieß es in Branchenkreisen. Besonders schwierig ist die Situation seit dem Ausstieg von Quam vor allem für E-Plus, da das Unternehmen sein Netz jetzt allein aufbauen muss.

Der Chef der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post (RegTP), Matthias Kurth, will die Lizenzbedingungen jedoch allenfalls auf Grund von technischen Problemen ändern. "Wenn wider Erwarten Probleme auch noch im nächsten Jahr vorhanden wären, bestünde eine neue Situation", sagte Kurth der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". Finanzielle Argumente seien dagegen kein Argument: "Es war eine Entscheidung der Unternehmen, die Gebote in dieser Höhe abzugeben. Die Regulierungsbehörde haftet nicht, wenn der eine oder andere sich dabei getäuscht hat", so der RegTP-Chef. (sp)