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O2 spart sich die CeBIT 2008

08.10.2007
Der Mobilfunk-Anbieter O2 kommt nicht zur Computermesse CeBIT 2008 in Hannover.

Das sagte ein Sprecher von O2 Deutschland am Montag in München. "Wir fokussieren alle Mittel im Jahr 2008 auf den Restrukturierungs- und Neuausrichtungsprozess." Daher lege O2 im nächsten Jahr eine CeBIT-Pause ein. Die CeBIT-Veranstalter bedauerten die Entscheidung, rechnen allerdings nicht mit einem Dominoeffekt.

Der nach Kundenzahl kleinste deutsche Mobilfunkbetreiber O2 hatte mit einem drastischen Stellenabbau auf Umsatz- und Gewinnrückgänge reagiert. Mit einer schlankeren Struktur soll die Wettbewerbsfähigkeit im hart umkämpften Mobilfunkmarkt gestärkt werden. Der spanische Mutterkonzern Telefonica will mit dem Abbau von etwa 700 Stellen bei O2 Deutschland rund 110 Millionen Euro einsparen.

Der O2-Sprecher sagte, die CeBIT sei eine "extrem wichtige Plattform". O2 habe allerdings abwägen müssen zwischen dem internen Restrukturierungsprozess und einem CeBIT-Auftritt und sei daher zu der Entscheidung gekommen, im nächsten Jahr nicht nach Hannover zu kommen. O2 werde Anfang nächsten Jahres prüfen, ob das Unternehmen bei der CeBIT 2009 dabei sein werde.

Ein Sprecher des CeBIT-Veranstalters Deutsche Messe AG in Hannover sagte zur Absage von O2: "Wir bedauern dies außerordentlich." Die Messe rechne allerdings nicht mit weiteren vergleichbaren Entscheidungen. Das neue Konzept der CeBIT 2008 (4.-9. März) komme in der Branche gut an.

Um ihr Profil als "Profimesse" zu stärken, hatte die Messe der CeBIT eine grundlegende Reform verpasst. Die Effizienz für die Besucher soll sich 2008 deutlich erhöhen. Die Struktur des Messegeländes ist komplett geändert worden, die CeBIT soll übersichtlicher werden. Zudem wird die Messe um einen auf sechs Tage verkürzt. Die Unternehmen sollen damit vor allem Personalkosten einsparen können.

Mit dem neuen Konzept soll die Verunsicherung in der Branche über den Kurs der CeBIT beendet werden. Die CeBIT war im Frühjahr in die Negativ-Schlagzeilen gekommen, weil ihr große Unternehmen wie Nokia oder Motorola den Rücken gekehrt hatten. Zudem hatten viele Firmen moniert, das Konzept der CeBIT sei unklar, die Kosten zu hoch. (dpa/tc)